"Wien muss Neubau werden"

„Wien muss Neubau werden“ gab Spitzenkandidatin Maria Vassilakou in Erinnerung an den bisher einzigen Grünen Bezirksvorsteherposten als Losung aus. Bundessprecher Alexander Van der Bellen unterstrich hingegen die bundespolitische Bedeutung der Wahl.

Vassilakou griff vor rund 250 Zuhörern die SPÖ-Stadtregierung an, die in der vergangenen Legislaturperiode teils „einen menschenverachtenden Kurs gefahren hat“. Sie kürze selbstgerecht bei Sozialleistungen und rede sich dabei auf die Bundesregierung heraus. „Sudern ist keine politische Alternative“, stellte Vassilakou klar. Mittlerweile glänze der Mythos vom gut verwalteten roten Wien schon lange nicht mehr.

Ziel ist die 20 Prozent Marke

Deshalb sei das Ziel, an die Erfolge der Wiener Grünen bei der vergangenen EU-Wahl anzuknüpfen und „möglichst nahe an die 20 Prozent Marke“ zu kommen. Offizielles Ziel sei außerdem, neben Neubau die Bezirke Josefstadt, Wieden, Mariahilf, Innere Stadt und Alsergrund zu erobern. „Wien wird grün“, gab sich Vassilakou siegessicher.

Van der Bellen hingegen widmete seine Rede dem Kampf mit der ÖVP um den zweiten Platz hinter der SPÖ: Ein Sieg in diesem Rennen wäre „ein bundespolitisches Signal erster Ordnung“. Die FPÖ habe man dagegen schon weit abgehängt, denn „einen Elfer haben uns die schon aufgelegt“, spielte der Bundessprecher auf die Spaltung der Freiheitlichen an. Damit gehe ein lang gehegter Traum in Erfüllung:
„Wir haben sie dieses Mal“, meinte Van der Bellen.

Wer die Grünen in Wien unterstütze, unterstütze auch die Grünen im Bund. Deshalb werde sich die Bundespartei aktiv in den Wahlkampf einbringen, obwohl er den Eindruck habe: „So notwendig habt ihr das gar nicht“, gab sich Van der Bellen bescheiden.

Bei ihren Reden wurden Live-Aufnahmen der Wahlkämpfer an den Sternenhimmel des Planetariums projiziert. Dieser zeigte das Sternenkonstellation des 23. Oktobers, dem Wahltag. Dann werde ein neuer Stern aufgehen, prophezeite Vassilakou und ließ zum Abschluss der Veranstaltung mit einer triumphalen Hymne das grüne Parteilogo mittels Video-Beamer in den Nachthimmel steigen.