Während beim offiziellen Start der Rekrutierungsoffensive am Donnerstagabend Vertreter von Stadtpolitik und Polizei von Chancengleichheit und Weltoffenheit sprachen, äußerte sich die umworbene Zielgruppe auch kritisch.
“Polizei macht auf”
Die Polizei macht auf, fasste Karl Mahrer, Stellvertreter des Landespolizeikommandanten, die Grundbotschaft der Aktion zusammen. Man wolle Weltoffenheit, Menschlichkeit und Vielfalt signalisieren und das eigene Blickfeld erweitern, so der Beamte. Derzeit belaufe sich der Anteil an Mitarbeitern nicht-österreichischer Herkunft auf knapp ein Prozent (50 von rund 6.000), während in Wien etwa 30 Prozent der Bevölkerung Zuwanderer seien.
Mit speziellen Publikationen und Infoveranstaltungen sollen also künftig 18- bis 30-jährige Wiener mit fremdländischen Wurzeln (aber mit österreichischer Staatsbürgerschaft) für den Polizeiberuf motiviert werden. In fünf Jahren soll dann jede Polizeiinspektion der Stadt mit mindestens einem Migranten besetzt sein.
Zielgruppe ist interessiert
Das Interesse bei der Zielgruppe ist durchaus vorhanden: Die Räumlichkeiten beim Auftakt der Initiative in Ottakring waren zum Bersten voll.
Stellvertretend für die wenigen Polizisten mit nicht- österreichischen Wurzeln sprach Yüksel Grohs bei der Kick-off- Veranstaltung über ihre Erfahrungen. Sprachkenntnisse und das Bescheidwissen über verschiedene Mentalitäten oder Religionen sind ein enormer Vorteil im Arbeitsalltag, resümierte die 34-jährige türkischstämmige Chefinspektorin, die seit 16 Jahren bei der Polizei ist.
Unterstützt wird die Aktion von allen im Rathaus vertretenen Fraktionen – mit Ausnahme der FPÖ. Aus dem – großteils mit jungen Zuwanderern besetzten – Auditorium kamen neben Anfragen zu Aufnahmekriterien und Prüfungsmodalitäten auch kritische Meldungen. Die Beschwerden reichten von unbeantworteten Bewerbungsschreiben bis hin zu fremdenfeindlichen Äußerungen von Beamten.
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