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Wiederinbetriebnahme des VISMUT verzögert sich

Die Jugendlichen sind sehr engagiert und helfen ehrenamtlich mit
Die Jugendlichen sind sehr engagiert und helfen ehrenamtlich mit ©Beate Rhomberg
Freiluft-Wohnzimmer

Jugendliche hoffen auf Wiederaufbau ihrer Jugendhauses

Dornbirn. Durch den Brand im Dornbirner Jugendhaus VISMUT vor einigen Wochen fehlt den Jugendlichen nur ein Ort, an dem sie sich treffen und ihre Konzerte veranstalten können.

Die Wiederinbetriebnahme des Jugendhauses in der Schlachthausstraße gestaltet sich schwieriger als angenommen. Zwar sind die Proberäume und die Büros der offenen Jugendarbeit wieder in Betrieb, der Veranstaltungsraum wird aber aus Sicherheitsgründen wegen Einsturzgefahr bis auf weiteres nicht soweit hergerichtet werden können, um in bespielen zu können. Dass das Jugendnetzwerk in Dornbirn aber bestens funktioniert, hat sich in dieser schwierigen Situation gezeigt und so bieten verschiedene Jugendeinrichtungen ihre Räumlichkeiten für eine vorübergehende Lösung an.

Freiluft-Wohnzimmer
Die Jugendlichen selbst haben das “Freiluft-Wohnzimmer” vor dem Kulturhaus für sich entdeck und treffen sich dort jeden Mittwoch und Samstag. “Das ist eine ganz gute Sache und auch von der Stadt aus ist es erwünscht, dass wir diesen Platz nutzen”, erzählt Sebastian Mischsitz von der offenen Jugendarbeit. “Wir haben unsere Metal-Veranstaltungen jetzt hierher verlegt und wollen damit natürlich auch erreichen, dass die Stadt sieht, dass es uns gibt und es ein großer Verlust wäre, wenn das VISMUT nicht wieder aufgebaut werden würde. Wir sehen, dass die Stadt auf unserer Seite ist aber dadurch, dass das Haus nicht im Eigentum der Stadt Dornbirn ist, gestaltet sich das Ganze natürlich etwas schwieriger und geht nur langsam voran.”

Jugendliche dürfen mitreden
Auch von Seiten der Stadt heißt es, dass die Gespräche mit den Versicherungen und dem Hauseigentümer etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen als erst angenommen. Die Stadt Dornbirn sei aber bestrebt, möglichst rasch zu einem Ergebnis zu kommen, um mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Gemeinsam mit den Jugendlichen kann nun, nach der Zerstörung des Gebäudes, ein neues, noch besseres Raumkonzept entwickelt werden. Die Jugend wird im Rahmen eines bereits beantragten EU Jugenddemokratieprojektes in die Gespräche eingebunden und wird auch bei der Konzepterstellung und bei der späteren Realisierung mitmachen.

Umfrage: Wie sagst du zur momentanen Situation?

Tino Murnig, 28 Jahre
Ich habe für das Vismut ehrenamtlich Konzerte gebucht und veranstaltet. Ich spiele auch selber in einer Band und so konnten wir oft Gigaustausche mit anderen Bands machen. Das Vismut war für Konzerte voll ausgestattet und es wäre echt schade, wenn wir das nicht wieder bekommen würden.

Buruc I., 18 Jahre
Ich spiele selber in Bands wie “Moros”, die im Vismut aufgetreten sind. Das Schlachthaus war für uns Anlaufstelle Nummer Eins und jetzt haben wir keinen Platz mehr für unsere Konzerte. Hier hatten durch das eigene Publikum und die vielen Kollegen auch kleine Bands eine Chance. Woanders ist das nicht so einfach.

Philipp L., 20 Jahre
Ich gehe schon seit langem immer am Wochenende ins Schlachthaus. Die Jugendkultur wird dort sehr gefördert und es gab eigentlich nie Probleme unter den Jugendlichen. Es wäre schon sehr schade wenn wir das verlieren würden und ich fände es toll, wenn die Stadt sich für uns einsetzt.

Marco Franzelin, 18 Jahre
Am Wochenende war das einfach DIE Location um sich zu treffen! Man konnte Tischfußball oder Billard spielen oder sich einfach unterhalten. Ich weiß auch nicht wo die Bands jetzt spielen sollen. Hier hatten einfach auch kleine Bands eine Chance weil das Publikum immer da war.

Christoph Frank, 19 Jahre
Ich habe ab und zu ehrenamtlich an der Kassa oder an der Bar gearbeitet um die Bands zu unterstützen. Im Schlachthaus konnte ich meine Freunde treffen, die ich großteils auch dort kennengelernt habe. Das Haus war sehr wichtig für unsere Szene aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Stadt für uns einsetzt.

Maria Kühner, 19 Jahre
Ich habe letztes Jahr ein freiwilliges soziales Jahr hier gemacht aber jetzt studiere ich in Innsbruck. Trotzdem helfe ich gerne ehrenamtlich mit wenn ich hier bin. Das Engagement der Jugendlichen ist sehr groß und alle helfen mit. Ich hoffe die Stadt nimmt das wahr.

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