Es blüht prächtig im Land. Die Temperaturen klettern weit jenseits der 20 Grad, bis einschließlich Ostersonntag sollte das Wochenende ideale Voraussetzungen für Aktivitäten in der frischen Luft bieten.
Strepto-Einsatz gegen Feuerbrand
Doch des Bewegungssuchenden Freud ist des Obstbauern Leid. Der Feuerbrand hat die Landwirtschaft wieder. Es herrscht die höchste Gefahrenstufe. Die Apfelblüte ist in vollem Gang, die Temperaturen erreichen über 25 Grad, die Feuerbrand-Bakterien vermehren sich massiv, muss der Obstbaureferent der Vorarlberger Landwirtschaftskammer, Ulrich Höfert, negative Nachrichten kundtun. Wohl kamen auch heuer wieder einige biologische Versuchsmittel auf den Anbauflächen der Erwerbs-Obstbauern zur Anwendung, doch ein Streptomycin-Einsatz wird sich nach Ansicht des Obstbaureferenten nicht vermeiden lassen. Es spricht alles dafür, dass wir Streptomycin in begrenztem Ausmaß zur Anwendung bringen müssen, meint Ulrich Höfert. Er ist derjenige, der den Einsatz des umstrittenen Antibiotikums letztlich genehmigt. Derzeit steht Höfert in permanentem Kontakt mit betroffenen Landwirten sowie mit Betroffenen und Experten rund um den Bodensee und in anderen österreichischen Landesteilen.
Höhepunkt ist heute
Dramatisch zuspitzen dürfte sich die Situation heute. Bis zu 27 Grad sind angesagt. Was bedeutet: Nach den warmen Vortagen sind die Bedingungen für die Ausbreitung des Bakteriums Erwinia Amylovora (Feuerbrand) in hoher Zahl geradezu ideal. Die gefährdeten Blüten vertragen diese Bakterien ja in geringem Ausmaß, jedoch nicht dann, wenn eine halbe bis eine Million Bakterien eine einzige Blüte befallen. Dann kann die Pflanze zerstört werden, erklärt Ulrich Höfert. Noch immer ist Streptomycin das einzig wirklich effiziente Mittel gegen den Feuerbrand. Auch nach Jahren von Versuchen und Testungen wurde kein marktreifes Produkt kreiert, das dem tückischen Feuerbrand Herr werden könnte.
Scheiterte an Bereitschaft
Besonders bitter: Die erfolgsversprechenden Versuche mit dem Mittel Antinfek FB scheiterten letztlich an der mangelnden Bereitschaft eines amerikanischen Herstellers, das Mittel auch produzieren zu wollen. Wir wurden da nur hingehalten, zeigt sich Höfert enttäuscht. Bis mindestens Ostersonntag dürfte das Feuerbrand-Risiko anhalten. Danach ist Regen angesagt. Was Höfert auch nicht wirklich beruhigt. Weil es Anzeichen dafür gibt, dass dann eine Gefahr durch den schädlichen Schorf-Pilz besteht, verdeutlicht Höfert das Ausmaß der dramatischen Tage für die Äpfel- und Birnenbauern des Landes. Dennoch hoffen er und die Landwirte, dass sich das ultimative Katastrophenjahr von 2007 nicht wiederholt.
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