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Wie Hanno Loewy die "VN" sieht

Schwarzach - "Ich finde es gut, wenn sich die Zeitung auf diese Art der Kritik ihrer Leser stellt", startete Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, seine Blattkritik. Seit fünf Jahren lebt der Literatur- und Medienwissenschafter in Vorarlberg - und liest die "VN". Video

Er wünscht sich „von der wichtigsten Zeitung im Land” ein eigenes Kulturbündel: „Vor allem am Samstag ist der Kulturteil über den Sport- und Marktteil verstreut.”

Zu kurz gekommen ist Loewy bisher in der Wirtschaftsberichterstattung der letzten Tage der Betrugsvorwurf gegen Wall-Street-Star Bernard Madoff. Aus lokaler Perspektive hätte er sich zudem am Samstag umfangreichere Berichte zum Schengen-Beitritt der Schweiz gewünscht.

Grundsätzliches Lob gab es für die Kategorie „Vorarlberger über die man spricht”, die täglich lokale Persönlichkeiten portraitiert. „Ich würde mir aber wünschen, dass auch Vorarlberger mit Migrationshintergrund öfter Bestandteil dieser Kategorie werden”, ergänzt Loewy.

Ton der Leserbriefe

Seit geraumer Zeit beobachte Loewy ein Abklingen antisemitischer Leserbriefe. „Die Seite hat sich im Ton verändert. Stark polemische, rassistische oder anti-islamische Leserbriefe sind spürbar zurückgegangen”, so Loewy. Er möchte von der Redaktion wissen, ob bewusst gegengesteuert werde. „Wir veröffentlichen grundsätzlich jeden Leserbrief, wenn er den gesetzten Kriterien entspricht”, verneint Chefredakteursstellvertreter Gerold Riedmann eine Beeinflussung des Leserforums. Es werde nicht lenkend eingegriffen, die „VN” verstünden sich „vor allem auf der Leserbriefseite” als Diskussionsplattform. „Es ist aber entscheidend, dass der Inhalt der Leserbriefe nicht diffamierend oder strafrechtlich relevant ist”, sagt Riedmann.

„Produzieren Sie weiter gute Nachrichten”, verabschiedete sich Loewy von der Redaktion.

 

 

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