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Wie aus "Zufall" Brot wurde

2000 vor Christi Geburt. Eine Hütte, irgendwo in Ägypten. Aus Schlamperei hat eine Hausfrau einen Teig in einer Ecke vergessen. [2.10.99]

Das kostbare Stück gärte bereits, schien verdorben zu sein, aber der Hunger war größer. Der Sauerteig wurde trotzdem im Feuer gebacken. Und siehe da: Er schmeckte vorzüglich.

So oder ähnlich wurde das Brot erfunden. Da machte es den alten Ägyptern auch nichts aus, von argwöhnischen Nachbarn als “Brotesser” verhöhnt zu werden. Während sich die Hebräer und andere Völker die Zähne an ihren trockenen, harten Fladen ausbissen, genossen die Ägypter das leichter kaubare Brot.

Vor rund 6000 Jahren begannen die Menschen, das beschwerliche Nomadenleben aufzugeben. Sie wurden sesshaft und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Hauptsächlich waren es Hafer, Gerste, Hirse, Weizen und Reis, die angebaut wurden.

Um die Kornkammern und Getreideanbaugebiete wurden im Laufe der Jahrtausende mehr Kriege geführt als um Gold. Bezeichnend dafür ist die Erzählung von Josef und seinen Brüdern im Alten Testament. Missernten bedeuten bis in die heutige Zeit Hunger und Not. Getreideüberschuß und -mangel prägen die Weltpolitik entscheidend mit.

Die Römer setzten Getreidelieferungen gezielt als Machtmittel ein.
Auch als Zahlungsmittel hatte Getreide wegen seiner langen Haltbarkeit große Bedeutung. Getreidekörner dienten früher sogar als Normgewichte.

So entstand der Begriff des Karats, das heute als Gewichtseinheit für Edelmetalle und Diamanten verwendet wird. Ein “Karat” entsprach dem Gewicht von drei Gersten- oder vier Weizenkörnern.

Von Toni Meznar

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(Bild: mez)

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