Doch blieb dieses Vorhaben lange Zeit ein Wunsch. Um wieder „neues Wasser auf die Mühlen zu leiten“ wurde 1983 durch Interessenten der „Dornbirner Heimatmuseumsverein“ gegründet, Gründungsobmann war Dkfm. Franz Kalb. Gleich nach der Gründung begann der Verein mit einer regen Ausstellungstätigkeit und veranstaltete diverse Führungen und Vorträge. Die Bemühungen um ein Museum wurden dann von der Stadt Dornbirn aufgenommen und seit 1992 wurde mit Mag. Hanno Platzgummer ein Museumsfachmann angestellt, der dann 1997 die Schauausstellung des Stadtmuseums eröffnen konnte. Die Aufgaben des Vereins haben sich insofern geändert, dass nun der eigentliche Hauptzweck – Stadtmuseum – erfüllt worden ist. „Doch nun kann sich der Verein auf die Förderung der stadtkundlichen Forschung, auf das Informieren der Bevölkerung über die Stadtgeschichte mittels verschiedener Veranstaltungen, Führungen und Vorträge sowie des Bewahrens von Kulturgut wie Architektur und Museum konzentrieren. 2009 wurde der Verein deshalb in „Dornbirner Geschichtswerkstätte“ umbenannt“, erzählt Stadtarchivar Mag. Harald Rhomberg. Jeden ersten Mittwoch im Monat finden regelmäßig Zusammenkünfte im Gasthaus „Vorarlberger Hof“ statt. Dabei werden Vorträge und Präsentationen neuester Forschungen und Projekte geboten An verschiedenen Vorarlberger Beispielen stellte Architekt Raimund Rhomberg erst kürzlich aktuelle bauanalytische Methoden zur Erforschung historischer Bausubstanz dar. Er präsentierte die Arbeitsmethodik der Analysen an Burgen, Kirchen, Wohnhäuser und Stallanlagen. Die „Dornbirner Geschichtswerkstatt” soll für alle offen sein. Dies gilt für Forschende der „Alten Garde”, für den erhofften Nachwuchs der „Jungen Garde”, wie auch für jene, die am Abenteuer Geschichtsforschung nur als Interessierte teilnehmen wollen. Es begann 2001 mit der Transliteration eines Oberdorfer Brunnenbuches, das bis ins letzte Detail Einblick in die 120-jährige Geschichte einer Brunnengenossenschaft gewährt. Naturgemäß stellten sich die als Laien tätigen „Übersetzer” danach die Frage: „Wie alt mag der Brunnen wirklich sein”? Um die Antwort zu finden, war eine mehrjährige Forschungsreise, die bis ins auslaufende Mittelalter reichte, notwendig. Abstecher in viele Spezialbereiche waren die Folge. Dazu zählten Fachgebiete wie Familien- und Sippenforschung, Hausforschung, Besiedelungsgeschichte, Aufbereitung bekannter Quellmaterialien jeglicher Art, notwendige Neudeutungen von Urkunden, das Suchen nach unbekannten Dokumenten usw. Nicht nur professionelles Bewegen in den Archiven, sondern auch das Lesen und Deuten alter Schriften, das Lokalisieren ihrer Inhalte etc. wollten gelernt und geübt sein.
Kontakt:
Dornbirner Geschichtswerkstatt
c/o Dornbirner Museumsverein
Stadtarchiv, Marktplatz 11, 6850 Dornbirn
Vereinsfacts:
1983 als Heimatmuseumsverein gegründet
200 Mitglieder
Obmann: Ulrich Rhomberg, Tel. 0664 6323303
Vorschau:
26. Juni, 15 Uhr
„Das Gedächtnis des Landes“ – Führung durch das Vorarlberger Landesarchiv
31. August, 7.30 Uhr
Busfahrt nach Innsbruck
Besichtigung der „Glockengießerei Grassmayr“ und des „Tirol Panorama“ mit Riesenrundgemälde samt dem „Tiroler Kaiserjägermuseum“ am Bergisel.
Warum kommen Sie in die Dornbirner Geschichtswerkstatt
Helmut Mäser, Dornbirn
Mich interessieren die Vorträge. Ich arbeite selbst gerne mit Holz und Eisen und mache auch viele Fotos. Da ich in einem 300 Jahre alten Haus geboren wurde, habe ich Freude an alten Häusern. Denn jede Zeit bringt ihren Baustil.
Franz Josef Huber, Dornbirn
Ich gehöre zu den Gründern des Dornbirner Museumsvereins. Ich bin Hobby-Historiker und Burgenforscher. Mich interessiert aber genauso die Betriebsgeschichte. Schon unter Archivar Fischer habe ich viel im Archiv gearbeitet.
Christine Eberle, Lauterach
Wir haben in der Geschichtswerkstatt sehr gute Freunde gefunden. Ich bin Dornbirnerin und historisch sehr interessiert. Wir haben die Geschichte unserer Vorfahren aufgearbeitet und so sind wir hier hängen geblieben
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