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Wichtige Weichenstellung für die Zukunft

Feldkirch - Große Chancen tun sich für das LKH Bludenz auf: Der Aufsichtsrat der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dass der Standort durch Schwerpunktbildungen neu ausgerichtet und durch zusätzliche Leistungsangebote im Bereich Sporttraumatologie, Rheumatologie und Gastroenterologie gestärkt werden soll.
Zukunft der Urologie ungewiss

Das Landeskrankenhaus Bludenz ist das wesentliche stationäre und ambulante Versorgungszentrum für den Süden Vorarlbergs. Der Standort wird derzeit als Standardkrankenhaus mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro umfassend generalsaniert. „Die zukünftige Positionierung des Hauses macht nun eine zielgerichtete Erweiterung des Leistungsangebots notwendig“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender LSth. Mag. Markus Wallner. So sind neben den Standardfächern Erweiterungen und Schwerpunktbildungen vor allem in den Bereichen Unfallchirurgie (insbesondere Sporttraumatologie), Rheumatologie und interdisziplinäre Gastroenterologie vorgesehen. Das derzeitige operative Spektrum wird zudem um einen interdisziplinären tageschirurgischen Bereich mit acht Plätzen ergänzt.

Die urologische Versorgung am LKH Bludenz bleibt durch eine Ambulanz, Sprechstunden und Konsiliardienste erhalten, der stationäre urologische Anteil jedoch wird hinkünftig über die beiden urologischen Vollabteilungen an den Landeskrankenhäusern Feldkirch und Bregenz abgewickelt. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Sektor deutlich verstärkt werden. Auch im Bereich Pädiatrie sind entsprechende Projekte in Vorbereitung. „Diese Maßnahmen sind zeitgemäße Anpassungen, um die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung erfüllen zu können“, sagt Chefarzt Dr. Matthias Scheyer.

Qualitätssicherung im Vordergrund

Die Neuausrichtung von Pädiatrie  und Urologie ist vor allem vor dem Hintergrund der Qualitätssicherung zu sehen. Denn eine optimale medizinische Behandlung ist nur dann sichergestellt, wenn die notwendigen Fallzahlen erreicht werden können. Das war auf beiden Abteilungen zuletzt nicht mehr der Fall, lag die Auslastung doch deutlich unterhalb der Norm. Auch die vom Landes-Rechnungshof in seinem Bericht vom April 2010 durchgeführte Kapazitätsanalyse im Bereich Urologie kam zu dem Ergebnis, dass die Bettenkapazität am LKH Bludenz den Versorgungsbedarf des Bezirks übersteigt. „Aus dieser Sicht ist eine Neuausrichtung des Leistungsangebots der nächste logische Schritt“, so LSth. Wallner. Grundsätzlich bleibt aber die 24-Stunden-Notfallversorgung am LKH Bludenz auch weiterhin für alle Fragestellungen erhalten.

 Sinnvolle Nutzung freiwerdender Kapazitäten

Die durch die Umstrukturierung freiwerdenden Kapazitäten sind für sinnvolle Erweiterungen und Schwerpunktbildung in anderen Disziplinen vorgesehen, und zwar in den erwähnten Bereichen Sporttraumatologie (derzeit vor allem in der Wintersaison an der Kapazitätsgrenze), in der Rheumatologie (zunehmend nachgefragtes Spezialfach der Inneren Medizin) sowie in der interdisziplinären Gastroenterologie (Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts). Eine interdisziplinäre Tageschirurgie mit acht Plätzen rundet das zukunftsweisende  Leistungsspektrum ab. „Von dem erweiterten Angebot werden die Patienten aus der Region, aber auch darüber hinaus, unmittelbar profitieren“, ist Prim. Dr. Dietmar Striberski von der Inneren Medizin überzeugt.

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