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#WeRemember: Regierung gedenkt der Opfer des Holocaust

Bundeskanzler Sebastian Kurz gedenkt der Opfer des Holocaust.
Bundeskanzler Sebastian Kurz gedenkt der Opfer des Holocaust. ©Twitter
Am 27. Jänner 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Heute stellt dieses Datum das Ende des Holocaust dar. Die Regierung gedenkt mit dem Hashtag #WeRemember der über sechs Millionen Opfer.

Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust beteiligt sich auch die österreichische Regierungsspitze an einer Gedenkkampagne in den sozialen Netzwerken. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) twitterten Fotos, auf denen sie Schilder mit der Aufschrift #WeRemember (Wir erinnern uns) hochhielten. Auch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian machte mit.

Die bereits seit mehreren Jahren laufende Kampagne soll Bewusstsein schaffen, warum es wichtig ist, sich der Ereignisse vor mehr als sieben Jahrzehnten zu erinnern. Als Sinnbild für die Gräuel des Holocaust gilt das NS-Vernichtungslager Auschwitz, das am heutigen Tage vor 75 Jahren von Truppen der Roten Armee befreit wurde. Der Tag der Auschwitz-Befreiung wird seit dem Jahr 2006 weltweit als Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust begangen.

Befreiung des KZ Auschwitz

"Am 27. Jänner gedenken wir der über sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Welt diese Gräuel niemals vergisst und entschlossen gegen alle Formen von Antisemitismus und Antizionismus ankämpft", schrieb Bundeskanzler Kurz am Sonntagabend unter sein #WeRemember-Foto.

Bereits am Freitag hatten Vizekanzler Kogler sowie seine Grüne Regierungskolleginnen Alma Zadic, Rudolf Anschober und Ulrike Lunacek Tweets mit #WeRemember-Fotos versendet. "Nie wieder. Es ist unser aller Pflicht, die Geschichte zu kennen und heute geschlossen denen entgegenzutreten, die Rassismus und Antisemitismus salonfähig machen wollen. Denn der von den Nationalsozialisten organisierte Massenmord darf nie vergessen werden", so Kogler.

"Die Geschichte hat gezeigt; das große Böse kommt in vielen kleinen Schritten. Die Shoah darf sich nicht wiederholen und es liegt in unser aller Verantwortung, die Erinnerung wach zu halten u die Vorzeichen rechtzeitig zu erkennen", schrieb Justizministerin Zadic. Sozialminister Anschober forderte: "Wir müssen die Geschichte an künftige Generationen weitergeben und vereint gegen Hetze und Spaltung auftreten." Ähnlich äußerte sich auch Lunacek, die betonte: "Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen niemals vergessen werden."

ÖGB-Präsident Katzian betonte: "Gewalt und Rassismus sind keine Phänomene der Vergangenheit, sondern tägliche Herausforderung. Niemals vergessen!"

NEOS sehen Auftrag, Schönborn gedachte Opfer

Am Internationalen Holocaust-Gedenktag am Montag weisen NEOS-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger, FPÖ-Obmann und dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer und die Junge ÖVP auf die gesellschaftliche Verantwortung hin. Man müsse Toleranz hochhalten und für eine weltoffene Gesellschaft eintreten. Auch Kardinal Christoph Schönborn und der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer gedachten der Opfer.

Meinl-Reisinger mahnte in einer Aussendung, "Niemals vergessen" dürfe keine leere Phrase werden. Vielmehr solle es ein Auftrag sein. "Gerade in einer Zeit, in der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hinterfragt werden und nationalistische Ideen wieder Aufwind haben, müssen wir entschieden für eine weltoffene und liberale Gesellschaft eintreten", so Meinl-Reisinger.

FPÖ für Toleranz und Respekt

"Eine solche Zeit darf sich niemals wiederholen", meinte Hofer in Bezug auf den Nationalsozialismus. Aus diesen Zeiten müssten Lehren gezogen werden. Toleranz und Respekt sollen hochgehalten werden. "Das Miteinander ist die beste Voraussetzung, um Hass und Missgunst keine Chance zu geben. Damit sind die Voraussetzungen erfüllt, damit ein Regime wie jenes der Nationalsozialisten in unserem Land keinen Nährboden vorfindet", so Hofer in einer Aussendung.

Laura Sachslehner, Generalsekretärin der Jungen ÖVP, meinte, es sei Pflicht der jungen Generation aufkeimendem Antisemitismus entgegenzutreten. "Wir sind die letzte Generation, die die Möglichkeit hat, Zeitzeugen der Gräueltaten der Nationalsozialisten zu erleben. Umso wichtiger ist, dass gerade wir Junge, im Sinne einer aktiven Gedenkpolitik, Sorge dafür tragen, dass aus einem 'niemals vergessen' ein 'nie wieder' wird", sagt sie in einer Aussendung.

Schönborn postete #WeRemember

Unter dem Hashtag #WeRemember postete Kardinal Christoph Schönborn auf Twitter: "Christen können nicht Antisemiten sein. Nie dürfen wir das unvorstellbare Leid vergessen, das unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern angetan wurde. Auch nach 75 Jahren bleibt die Frage aktuell: Wie konnte so etwas mitten unter uns geschehen?" Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer warnte in einer Aussendung vor einer "steigenden Tendenz der Verharmlosung oder gar Leugnung" der Holocaust-Verbrechen. Es sei keine Option zu vergessen, denn das Vergessene komme "unversehens, unerkannt" zurück.

Am Abend steht in Wien außerdem eine gemeinsame Gedenkveranstaltung des Nationalrats und des Bundesrates am Programm. Mit der Veranstaltung in den Wiener Börsensälen wird insbesondere der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau gedacht, die sich heuer zum 75. Mal jährt.

(APA/red)

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