AA

„Wer zu bequem ist, soll zahlen“

Die neue Parkregelung soll mit der Fahrplanumstellung im Dezember geltend gemacht werden.
Die neue Parkregelung soll mit der Fahrplanumstellung im Dezember geltend gemacht werden. ©Dietmar Stiplovsek
Der Parkplatz der HTL und HLW Rankweil wird kostenpflichtig. W&W sprach mit aufgebrachten Schülern und den Verantwortlichen.

Seit einigen Wochen steht die Parkuhr bereits auf dem Schotterparkplatz an der Ostseite der HTL Rankweil. Ab dem 16. Dezember wird ein Preis von etwa 3 Euro pro Tag verlangt. Der bisher gebührenfreie Parkplatz ist Eigentum der Gemeinde und hat schon oft für Aufregung gesorgt.
HTL-Direktor Gerhard Wimmer bestätigt die Unruhen: „Es ist ein laufendes Problem. In den letzten Jahren hat der Verkehr extrem zugenommen und immer mehr Schüler fahren mit dem Auto in die Schule“. Zudem ist es ein Anliegen der Gemeinde, eine Lösung zu finden: „Wir wollen die Mobilität mit Bus und Bahn fördern und gleichzeitig die Umwelt entlasten“, informiert Martin Summer, Bürgermeister der Gemeinde Rankweil.

Pendlerstarke Gemeinde

Die Grundlage für dieses Projekt bildet der Umbau des Bahnhofs, welcher bis 2017 abgeschlossen sein soll. Bereits vor zwei Jahren wurde im Rahmen einer Projektarbeit ein „Mobilitätskonzept“ von Schülern und Gemeindemitgliedern erarbeitet. „Rankweil ist eine pendlerstarke Gemeinde, weshalb Mobilität unbedingt gefördert werden muss. Einige Ideen der Schüler waren damals noch radikaler, weswegen wir uns für eine umsetzbare Variante entschieden haben“, meint Summer.

Schwierige Situation

Die Meinungen der Schüler gehen auseinander. Vor allem Betroffene sind mit den Maßnahmen nicht einverstanden. Für Schüler aus Orten mit schlechten Verkehrsverbindungen sind spezielle Regelungen vorgesehen. Trotzdem glauben viele, dass das Problem durch den kostenpflichtigen Parkplatz nicht gelöst ist. Ab November wird die Schule zusätzlich von über 100 Bauhandwerkern besucht, welche ebenfalls die Parkflächen nützen. Grundsätzlich ist sich der Großteil einig, dass Schüler aus der Nähe auf das Auto verzichten sollen.

Mobil statt Bequem

Ein wichtiger Aspekt ist der Komfort, denn „viele Jugendliche nehmen das Auto nur aus Bequemlichkeit“, warnt der Bürgermeister. „Wenn sie bequem sein wollen, sollen sie auch zahlen“. Die einzige langfristig, sinnvolle Lösung sei eine Bewirtschaftung der Parkflächen. Die Einnahmen gehen nicht an die Gemeinde, sondern sollen den Schulen für neue Mobilitätsprojekte zukommen. Der Lehrerparkplatz ist übrigens nicht betroffen – er bleibt weiterhin gebührenfrei.

Die gesamten Ausgabe der WANN & WO lesen Sie hier!

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • „Wer zu bequem ist, soll zahlen“