Als relevanten Auslöser für den Rückgang sieht die Studie zweifellos die deutlich spürbar gewordenen Preissteigerungen im Jahr 2008 (Wohnen, Energie, Lebensmittel) und die weltweite Finanzkrise.
Umgang mit Konsum
Die Krise und die darauf folgende wirtschaftliche Problemlage scheint dazu geführt zu haben, dass viele Menschen ihren Umgang mit dem Konsum nun wieder stärker reflektieren und Kaufentscheidungen weniger irrational bzw. emotional treffen”, heißt es im Bericht zur fünften österreichischen Kaufsuchtgefährdungsstudie 2008. Obwohl die Zahl der gefährdeten Personen gesunken ist, blieb der Anteil der stark kaufsuchtgefährdeten” Personen mit rund neun Prozent gleich wie im Vorjahr. Zum Leidwesen der Händler hat die Bereitschaft zugenommen, bei einem Kauf seine eigenen wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen. Also beispielsweise Mängel des gekauften Produkts zu reklamieren.
Mehr Frauen betroffen
Das Geschlechterverhältnis in der Gruppe der Kaufsuchtgefährdeten liegt wie in den Jahren zuvor bei 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männer. Am stärksten kaufsuchtgefährdet ist die Gruppe der Jugendlichen und jungen Frauen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. Laut der Studie ist Bummeln und Einkaufen für viele die einzige Möglichkeit, mit anderen Menschen Zeit zu verbringen. Shoppingcentren oder Einkaufsmeilen wurden zu wichtigen Räumen der Begegnung für Jugendliche, Erwachsene, Familien und ältere Personen. Für eine langfristige Prävention ist entsprechendes Verbraucherwissen und gute Handlungsfähigkeit bedeutend. Diese Kompetenz herzustellen ist eine Aufgabe des Schulsystems”, zeigt die Studie auch Präventionsvorschläge auf.
Kaufsucht: Kaufsucht ist das qualvolle Verlangen danach, etwas zu kaufen. Dabei zählt nicht der gekaufte Gegenstand, sondern allein die Handlung des Kaufens. Das Kaufen gibt dem Betroffenen ein schönes Gefühl und lässt kurzzeitig die Sorgen vergessen. Aber zu Hause ist das gute Gefühl meist vorbei. Also gehen die Betroffenen wieder einkaufen. Die gekauften Waren werden oft versteckt oder vernichtet, weil der Betroffene sich seiner Sucht schämt oder sie zu verbergen versucht. Ohne psychotherapeutische Behandlung kann die Erkrankung ein Leben lang bestehen bleiben.
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