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Wenn ein Pkw zur Waffe wird

©VMH/ Bernd Hofmeister
Lustenau - Erfolgserlebnis für die Polizeiinspektion Lustenau. Der dritte Teilnehmer des illegalen Autorennens mitten durch den Ort am vergangenen Sonntag ist ermittelt.
Lustenau: Raser von Polizei ausgeforscht
Illegales Straßenrennen endet an Hauswand

„Es handelt sich um einen jungen Mann mit migrantischem Hintergrund“, informierte Herbert Strini, Kommandant der Polizeiins­pektion in der Marktgemeinde. Doch auch der oberste Polizist Lustenaus weiß: Der Kampf gegen wahnsinnige Autoraser geht weiter.

Jüngere kommen nach

Seit Jahren schon hat speziell Lustenau ein Problem mit jugendlichen Hitzköpfen, die entweder außerhalb der Gemeinde, aber auch mitten im Ort illegale Autorennen durchführen. Nach einer Zeit trügerischer Ruhe hat sich dieses Problem am vergangenen Wochenende wieder offenbart. „Es ist nicht leicht, die Situation zu handeln“, weiß Strini. „Stellen wir an neuralgischen Punkten Beamte auf, dann fahren sie eben woanders.“ Es handle sich, so Strini, nur um eine handvoll Jugendlicher, sie sich dieses zweifelhafte Abenteuer geben würden. „Aber“, erklärt der Postenkommandant, „dieser Personenkreis verändert sich. Erreichen diese Personen ein gewisses Alter, dann werden sie vernünftiger. Jüngere stoßen dann aber leider nach.“

Nicht alles wird bekannt

Gerhard Ellensohn, Leiter der Vekehrspolizei im Landespolizeikommando will die Raser durch mobile Einsatzkommandos und moderner Technik aufspüren: „Wir werfen auch ein besonderes Auge auf jene, die diesbezüglich schon auffällig wurden“. Das Problem habe vor den jüngsten Vorfällen etwas nachgelassen. „Wobei wir natürlich nicht über alle Raser-Aktivitäten Kenntnis erlangen“, räumt Ellensohn ein. An der BH Dornbirn, für den am stärks­ten von illegalen Autorennen betroffenen Bereich zuständig, bemerkt man von einem Nachlassen des Problems wenig. „Die Anzeigen sind nicht weniger geworden“, teilte eine Sachbearbeiterin der Strafabteilung mit. „Wobei Anzeigen bei uns ja nur dann einlangen, wenn etwas passiert. Wenn man die Verursacher entweder erwischt oder ein Unfall passiert. Im Frühjahr würde das mit den exzessiven Rasen immer beginnen. Im Sommer sei der Missstand dann besonders akut.

Hagen fordert Haft

Forderungen nach härteren Maßnahmen werden nach Vorfällen wie jenen am vergangenen Wochenende immer wieder von der Politik laut. So verlangt Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler ein hartes Vorgehen gegen die motorisierten Rabauken. „Es darf auch gegen jugendliche Autolenker angesichts der besonderen Gefährdung von Verkehrsteilnehmern keine mildernden Gründe und auch keine Toleranz geben.“ In dieselbe Kerbe schlagen auch der FPÖ-Sicherheitssprecher und Lustenauer Gemeinderat Ernst Hagen sowie Vizebürgermeister Kurt Fischer. Hagen schlägt sogar Kurzzeithaft für Raser vor. „Das kann das Unrechtsbewusstsein schärfen.“

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