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Wenn die Psyche die Balance verliert

Verschiedene Angebote in Tageszentren helfen Betroffenen, sich wieder am Alltag zu beteiligen.
Verschiedene Angebote in Tageszentren helfen Betroffenen, sich wieder am Alltag zu beteiligen. ©pro mente Vorarlberg

Seit 20 Jahren begleitet pro mente Vorarlberg im Auftrag des Landes Menschen mit seelischen Erkrankungen

Vor 20 Jahren formierten sich aus verschiedenen sozialpsychiatrischen Initiativen und Einrichtungen heraus die Psychosozialen Gesundheitsdienste Vorarlberg. Am 8. April feiert die Einrichtung, die seit rund einem Jahr pro mente Vorarlberg heißt, ihr 20jähriges Bestehen – mit einem Fachsymposion und einem Fest am Abend – beides in der Kulturbühne AMBACH.

Depressionen, Panikattacken, burn out, Zwangserkrankungen, Schizophrenien. Seelische Erkrankungen sind weit verbreitet. Jeder vierte ist im Laufe seines Lebens damit konfrontiert. “Viele Menschen haben Angst, darüber zu reden, dass es ihnen schlecht geht”, meint Dr. Elmar Weiskopf, fachlicher Geschäftsführer von pro mente Vorarlberg.
Stiefkind “Psyche”

Die Psyche sei immer noch ein Stiefkind, so der Facharzt für Psychiatrie und betont, dass es keine Schande sei, psychisch krank zu sein. Damit Heilung möglich ist, sei der erste Schritt: Mut zum Eingeständnis einer seelischen Erkrankung. Der zweite: Hoffnung auf Linderung. “Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten mit großen Chancen auf langfristige Besserung”, betont er.

Dass es heute in Vorarlberg ein dichtes therapeutisches und an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Netz gibt, ist das Ergebnis einer langjährigen Entwicklung. Ein Ringen, auch gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, um verbesserte Strukturen und die Erkenntnis, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum ein breites Spektrum an therapeutischen Angeboten benötigen, führten zur gemeinsamen Kooperation der sozialpsychiatrischen Praxisgruppen in Bregenz, Dornbirn und Feldkirch und anschließenden Gründung der PGD Psychosoziale Gesundheitsdienste, die seit 1 Jahr pro mente Vorarlberg heißt.

Wichtiger Pfeiler in der ambulanten Betreuung
In den vergangenen 20 Jahren hat pro mente Vorarlberg die sozialpsychiatrische Landschaft wesentlich mitgeprägt. Rund 15.000 Menschen haben sich in diesem Zeitraum an die Einrichtung gewandt, fanden Begleitung und Unterstützung in den Beratungsstellen, in Wohngemeinschaften, Werkstätten und Tageszentren. Zentrales Ziel der Arbeit von pro mente Vorarlberg ist es, Betroffene in ihrem Bestreben nach mehr Selbstverantwortung zu unterstützen. Sie dort abzuholen, wo sie stehen, ihnen die Türen zu öffnen, sie ein Zeit lang zu begleiten, sie zu ermutigen und zu befähigen, wieder auf eigenen Füßen zu stehen. “Das erfordert neben Professionalität und der Bereitschaft, sich auf die KlientInnen einzulassen, vor allem auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst”, betont Weiskopf.

Factbox
Hilfe, Unterstützung und Information
Finanziert wird das therapeutische Angebot zum großen Teil vom Land Vorarlberg und im Bereich berufliche Rehabilitation vom Bundessozialamt. Im Team der pro mente Vorarlberg sind Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, psych.Gesundheits- und Krankenpflege, Ergo- und Kreativtherapie, Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie und Bewegungsanalyse. Gearbeitet wird berufsübergreifend und vernetzt.

pro mente Vorarlberg www.promente-v.at

Beratungsstelle Dornbirn: T 05572/20110 E beratungsstelle.dornbirn@promente-v.at;
Beratungsstelle Jugend: T 05572 212 74 E jugend@promente-v.at

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