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Wenn das Spielzeug Urlaub macht

Die Sonnenkinder im Kiga Haselstauden schickten ihre Spielsachen in den Urlaub und wurden selbst kreativ.
Die Sonnenkinder im Kiga Haselstauden schickten ihre Spielsachen in den Urlaub und wurden selbst kreativ. ©cth
Der Kiga Haselstauden veranstaltet auch heuer wieder das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“.
Wenn das Spielzeug Urlaub macht

Dornbirn. „Urlaubsstimmung“ herrscht bei den Kindern der Sonnengruppe im Kindergarten Haselstauden schon seit Wochen. Warum? Weil hier das Spielzeug bereits seit über sieben Wochen „Ferien“ macht!

Auch heuer führt Susanne Poley gemeinsam mit Kollegin Hannah Hassler das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ durch. Dieses besondere Projekt, das viele positive Auswirkungen auf das kindliche Spielverhalten und Selbstbewusstsein hat, findet bereits zum vierten Mal statt und ist so etwas wie eine kleine „Erfolgsgeschichte“ für Initiatorin Susanne Poley. „Das Projekt findet seit Jahren großen Anklang bei den Kindern und auch den Eltern, die voll dahinterstehen und uns voll unterstützen. So war es klar, dass wir auch dieses Jahr wieder eine spielzeugfreie Zeit in unserer Gruppe machen“, erklärt sie. Und schnell wird klar, wieso das Projekt so begeistert.

Platz für Fantasie und Kreativität machen

Auch wenn nach sieben Wochen ohne „vorgefertigtes Spielzeug“ nur ein Puzzle und ein paar Legosteine aus dem Urlaub zurückgekehrt sind, herrscht definitiv keine Langeweile in der Gruppe. Es werden Rollenspiele veranstaltet, ein paar Kinder beobachten was vor dem Fenster passiert, ein anderes Grüppchen bastelt aus Papier Kochgeschirr für die Kochecke. Man spürt die Ruhe und Ausgeglichenheit der Kinder förmlich und dass das zentrale Anliegen des Projekts bereits Früchte trägt: Die Entfaltung und Förderung der Kontaktfähigkeit und Kreativität, die Erlebnisfähigkeit und die Konflikt- und Friedenstätigkeit werden sensibilisiert und gestärkt.

Demokratie & Harmonie in der Gruppe

Das Projekt gliedert sich wie immer in drei Phasen: In der ersten Phase (Vorbereitungsphase) wird das Spielzeug reduziert und die Kinder auf die spielzeugfreie Zeit hingeführt. Die zweite Phase dauert sieben Wochen. Hier werden ohne vorgefertigtes Material und vorgegebenem Angebot die Spielecken neu erobert und neue Spiele mit Möbeln, Decken, Karton erfunden und Ausflüge in die Natur gemacht. In der dritten Phase beginnt wieder der Spielzeugaufbau und nach und nach werden die Spielmaterialien nach Bedarf wieder eingeführt.

Aktuell befinden sich die Sonnenkinder in der dritten Phase und dürfen jeden Tag wieder ein neues Spielzeug zurückbeordern. Bei einer täglichen „Konferenz“ wird demokratisch und von den Kindern selbst bestimmt, was zurück in die Spielecken darf. Dieses Mal siegt das „große Arbeitstablett“ knapp vor den Puppen, was am Ende dann aber gar nicht so wichtig ist. Die Kinder wissen ja, dass es so viele Möglichkeiten gibt, auch wenn die gewünschten Puppen noch ein bisschen Urlaub machen.

 

 

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