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Wenn das Auto dem Radfahrer zu nahe kommt

Was sagen Radfahrerinnen zum Überholabstand?
Was sagen Radfahrerinnen zum Überholabstand? ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com

Wenn ein Autofahrer einen Radfahrer überholt oder an ihm vorbeifährt, sollte einen gewissen Abstand einhalten. Dieser Mindestabstand ist seit dem 1. Oktober 2022 auch mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung festgelegt. Doch nicht alle Autofahrer halten sich daran.

Gefährliche Situationen

Wenn ein Auto sehr knapp an einem Radfahrer vorbeifährt, dann kann dies gefährlich werden. Bei manchen Menschen geht es so weit, dass sie aus Angst, im Straßenverkehr gefährdet zu werden, auf das Radfahren verzichten. Das zeigen auch Studien. VOL.AT hat sich in Dornbirn umgehört, welche Erfahrungen Fahrradfahrer gemacht haben und wie sicher sie sich fühlen.

"Hätte auch anders ausgehen können"

"Ich fahre nur mit dem Fahrrad, wir haben kein Auto", erklärt Brigitte Moosmann aus Dornbirn gegenüber VOL.AT. "Solange es Fahrradwege gibt, geht es aber, sobald man auf die normalen Straßen fahren muss, wird es eng – meistens." Gerade bei Kreuzungen, wenn man als Radfahrer weiter geradeaus fahre, werde wenig auf einen geachtet. "Auf jeden Fall" sei es bereits zu gefährlichen Situationen gekommen, bei denen ein Auto sehr nahe an ihr vorbeigefahren sei. "So, dass du wirklich auf die Bremse musst und dir nachher denkst, hätte auch anders ausgehen können", gibt sie zu verstehen. Wenn man im Auto sitze, sei die Abstandsansicht eine andere, als als Radfahrer: "Vermutlich geht es mir, wenn ich mit dem Auto fahre, ähnlich: dass ich den Abstand nicht so recht einhalten kann, weil ich auch einfach nicht abschätzen kann, wie schnell der Radler dann kommt."

Auch in Vorarlberg sind viele Radfahrer unterwegs. ©Symbolbild: APA

Fahrradwege "eng bemessen"

Auch Christine Auer aus Hard ist oft mit dem Fahrrad unterwegs. Sogar im Winter radelt sich und macht viele Fahrradausflüge und -touren. Wenn man keine Neon- oder Reflektor-Kleidung trage, werde man einfach übersehen, verdeutlicht sie. Besonders in der dunkleren Jahreszeit. "Man wird ignoriert. Das ist eigentlich viele Male eine gefährliche Situation", meint sie. Ihr Appell an Radfahrer wäre daher, sich richtig zu kleiden. Autofahrer müssten sich bewusst werden, wie wichtig der Abstand gerade beim Überholen sei. Sie hätte auch einen Wunsch an die Politik: "Diese Fahrradwege definitiv so breit machen, dass der Autofahrer nicht auf die Fahrradwege hin muss", so die Harderin gegenüber VOL.AT. Es brauche eine Sicherheitszone, auch, wenn mehrere Radfahrer unterwegs seien. "Es ist einfach alles sehr eng bemessen, in der Breite ist es schon oft knapp."

Wenn ein Auto einem Fahrradfahrer zu nahe kommt, kann es gefährlich werden. ©Symbolbild: APA

Gefährliche Situationen bei Straßen

Nicht alle Fahrradfahrer wollten sich vor der Kamera äußern. So etwa auch eine Pensionistin aus Dornbirn. Sie sei sehr oft für Besorgungen mit dem Rad unterwegs, erklärt sie gegenüber VOL.AT. Meist bewege sie sich in der Fußgängerzone in der Innenstadt, wo glücklicherweise kaum Autos unterwegs seien. Gefährliche Situationen sind ihr nicht fremd: Vor einigen Jahren habe ein Auto sie sogar im Vorbeifahren gestreift, als sie auf einem Radstreifen unterwegs gewesen sei, schildert sie. Eine andere Vorarlbergerin, die anonym bleiben wollte, gab an, sie fühle sich nicht immer sicher, wenn sie Fahrrad fahre – besonders, wenn sie an Straßen unterwegs sei. Zu gefährlichen Situationen sei es mehrmals gekommen, als ein Autofahrer nahe an ihr vorbeigefahren sei. Gefährlich sei aber auch, wenn sich plötzlich eine Autotüre öffne.

(VOL.AT)

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