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"Wenn aus Spiel plötzlich Sucht wird"

Bregenz - Internationale Studien belegen, dass drei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung einen problematischen Umgang mit dem Glücksspiel haben. Ein bis zwei Prozent gelten als pathologische Spieler.

„Auch in Vorarlberg nimmt die Zahl der Spielsüchtigen zu,“ verweist ÖVP-Gesundheitssprecher Christoph Winder auf die eben veröffentlichte österreichweite „Studie zur Prävention der Glücksspielsucht“. Insgesamt schneidet Vorarlberg zwar im Bundesländervergleich in vielen Bereichen positiver ab. Etwa bei der Häufigkeit des problematischen und pathologischen Spielens und bei den jährlichen Spielteilnahmen. Dennoch bereitet dem ÖVP-Gesundheitssprecher der aktuelle Boom des Glücksspiels Sorge: „Die Experten in der Suchtberatung vermelden eine rasant steigende Zahl an Anfragen nach Beratung. Gleichzeitig sind Spielsüchtige, die bei professionellen Stellen Hilfe suchen, nur die Spitze des Eisbergs“.

Härte gegen das illegale Glücksspiel

In einem Landtagsantrag  ersucht ÖVP-Gesundheitssprecher Winder die Vorarlberger Landesregierung den Kampf gegen das illegale Glücksspiel entschieden fortzusetzen: „Das Verbot des ,kleinen Glückspiels’ in Vorarlberg ist eine wesentliche Maßnahme der Primärprävention. Der Druck durch regelmäßige Razzien auf die Betreiber illegaler Automaten muss auf jeden Fall aufrecht erhalten werden,“ sieht Winder in der Polizeiarbeit einen wesentlichen Eckpfeiler im Kampf gegen die Sucht: „Alle Studien bestätigen den unmittelbaren Zusammenhang von vorhandenem Angebot und der Zahl der Spielsüchtigen. Das Geschäft mit der Sucht darf sich bei uns im Land nicht lohnen!“

Grenzüberschreitende Prävention

Prävention und Aufklärung vor allem bei Jugendlichen ist für LAbg. Christoph Winder die zweite Säule im Kampf gegen die Spielsucht. Notwendig sei daher eine rasche Umsetzung des bereits beim Interreg IV-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein eingereichten Projekts zur grenzüberschreitenden Prävention, Beratung und Therapie von problematischen und pathologischen Glückspielverhalten. „Nachdem die Spielsucht mit dem Angebot an Spielmöglichkeit koreliert, haben  gesetzliche Regelungen der Nachbarländer auch einen Einfluss auf Vorarlberg. Die Spielsucht kennt damit keine Grenzen. Notwendig ist deshalb ein koordiniertes, gemeinsames Vorgehen in der Bodenseeregion. Diese Notwendigkeit findet  auch im in Ausarbeitung befindlichen Präventionskonzept des Landes ihren Niederschlag,“ so Winder.
 
Unterstützung beim Thema Spielsucht erwartet sich der ÖVP-Gesundheitssprecher auch von Seiten der Bundesregierung: „Die Finanzministerin ist aufgefordert sicherzustellen, dass die im Glückspielgesetz vorgesehenen Mittel für die Suchtprävention tatsächlich bei den Bundesländern ankommen.“ (Aussendung: ÖVP)

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