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Weniger Unternehmensinsolvenzen

Die Unternehmensinsolvenzen sind in Vorarlberg im Vergleich zum Allzeithoch im Vorjahr (278 Verfahren) um rund elf Prozent gesunken.

Dies teilte am Dienstag die Niederlassung des Kreditschutzverbands von 1.870 (KSV) in Feldkirch mit. Bis zum Jahresende wird mit der Zahlungsunfähigkeit von 248 Unternehmen gerechnet. Entgegen des Österreich-Trends stieg die Zahl der Privatkonkurse nicht an, sondern ging ebenfalls um elf Prozent zurück.

Insgesamt wurden heuer am Landesgericht Feldkirch 98 Verfahren eröffnet, 2005 waren es 116 gewesen. Der Rückgang betraf sowohl die eröffneten als auch die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren. Auch 2006 blieben Großinsolvenzen mit Passiva über zehn Mio. Euro aus, dennoch ist die Summe der geschätzten Passiva auf rund 89 Mio. Euro angestiegen (2005: 79 Mio. Euro).

Am häufigsten von Insolvenzen betroffen war das Gastgewerbe mit 41 Verfahren, auf den weiteren Plätzen lagen die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen und die Bauwirtschaft. Gemessen an der Summe der geschätzten Passiva waren allerdings die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit insgesamt rund 21 Mio. Euro Passiva führend, gefolgt von der Textilwirtschaft und der Bauwirtschaft mit jeweils rund 18 Mio. Euro Überschuldung.

Der Rückgang der Konkurse ist laut KSV auf die Konjunktur und das Wirtschaftswachstum zurück zu führen. Zudem habe sich die enge Anbindung Vorarlbergs an die sich erholende Wirtschaft Deutschlands positiv ausgewirkt. Auch im kommenden Jahr sei mit einem Rückgang der Firmenpleiten zu rechnen. Die größte Insolvenz war der Konkurs der Hohenemser „WEHO Türenwerk GmbH“ mit 7,1 Mio. Euro. Als Besonderheiten im heurigen Jahr bezeichnete der KSV in Vorarlberg den erstmaligen Konkurs einer Apotheke. Zudem gingen zum ersten Mal seit Jahren zwei Hotels in Konkurs.

Die Zahl der Privatkonkurse hat sich in Vorarlberg normalisiert. Sie lag in den vergangenen Jahren stets weit über dem proportionalen Anteil Vorarlbergs an der österreichischen Bevölkerung. Im Ländle sind Privatkonkurse 2006 um rund elf Prozent auf 482 Verfahren zurückgegangen, während Gesamtösterreich einen Anstieg um über 16 Prozent verzeichnen musste. Dieser Rückgang ist laut KSV einmalig, denn die Anzahl der Privatkonkurse ist seit Bestehen des Privatkonkurses 1995 stetig angestiegen. Insgesamt lagen die Passiva der Privatschuldner bei rund 47,1 Mio. Euro.

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