Laut Report der Organisation unter dem Titel “Lives on the Line” (“Leben auf dem Spiel”), der am Mittwoch in London vorgestellt wurde, hätten jedoch bei einer besseren Verteilung von Geldern vier Millionen Kinderleben zusätzlich gerettet werden können. Das Problem sei, dass die zur Verfügung stehenden Gelder in vielen Entwicklungsländern nicht gleichmäßig in alle Bevölkerungsschichten verteilt würden, sagte Patrick Watt, der die weltweite Kampagne des Kinderhilfswerks leitet.
“Wir erzielen historische Erfolge im Kampf gegen den Tod von Kindern, aber dieser Erfolg vertuscht oft, dass gerade arme Kinder vernachlässigt werden – und in Extremen sich ihre Situation sogar verschlechtert hat.” Beispielsweise sei in Äthiopien die Gesamtsituation inzwischen befriedigend. Während die Kinder in der Hauptstadt Addis Abbeba meist gut versorgt seien, sei die Situation an der somalischen Grenze weiterhin kritisch, sagte Watts.
“Es besteht kein Anlass, sich zurückzulehnen”, betonte er. Bezüglich der Millenniumsziele sei der Kampf gegen Kindersterblichkeit sogar leicht im Hintertreffen. Noch immer kämen jährlich drei Millionen Kinder in ihrem ersten Lebensmonat ums Leben. Die weltweite Rate der Mangelernährung sei weniger schnell rückläufig als die Sterblichkeitsrate. “Das macht uns Sorgen”, sagte Watts.
Eine vorbildliche Entwicklung habe in den vergangenen Jahren das westafrikanische Land Niger genommen, heißt es in dem Bericht. Die Zahl der toten Kinder pro 1.000 Einwohner sei dort von 326 im Jahr 1990 auf 114 im Jahr 2012 gedrückt worden. Ähnlich gute Fortschritte habe es in Ländern wie Liberia, Ruanda, Indonesien, Madagaskar, Indien und China gegeben. Am anderen Ende der Skala hätten Länder wie Haiti, Papua Neuguinea und Äquatorialguinea zu wenig getan und kaum Verbesserungen erzielt.
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