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Weniger ist bei Zeckenimpfung mehr

Nachdem eine Studie der Impfung eine längere Wirkungsdauer attestiert hat, muss nach der ersten Auffrischung nur noch alle fünf statt alle drei Jahre nachgeimpft werden.

Diese Regel gilt bis zum 60. Lebensjahr. In Österreich erkranken pro Jahr etwa 60 Personen an der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Ein sicheres Entkommen vor dieser gefährlichen Erkrankung garantiert nur die Impfung. Bislang wurde empfohlen, den Impfschutz nach der Grundimmunisierung möglichst alle drei Jahre zu erneuern.

Fundierte Grundlage

Nun hat eine fundierte wissenschaftliche Studie über die Wirksamkeit der FSME-Impfung auch den Obersten Sanitätsrat zum Umdenken bewogen. Denn die von der Abteilung für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der Universität Wien durchgeführte Untersuchung hat gezeigt, dass der Schutz wesentlich länger anhält als angenommen.

Zu diesem Zweck wurden bei 430 Personen die noch vorhandenen FSME-Antikörper mittels speziellem Verfahren gemessen. Und alle Probanden wiesen noch Antikörper auf. Das heißt, sie waren geschützt, obwohl die letzte Impfung schon lange zurücklag. Zudem belegte die Studie, dass zu frühes Nachimpfen den Antikörperstatus nicht verbessert.

Laut Oberstem Sanitätsrat rechtfertigen die vorliegenden Ergebnisse ein neues Impfschema für die FSME-Impfung. Auch Landessanitätsdirektor Dr. Elmar Bechter wertet die Verlängerung der Auffrischungsintervalle als positiv. „Diese Entscheidung ist absolut zu vertretenÔ, sagt Bechter. Zumal schon seit langem vermutet werde, dass bei einem guten Teil der Geimpften längere Phasen tolerierbar wären. Nun sei diese These aber auch fachlich nachgewiesen.

Das Alter macht’s

Dass der Impfschutz ab dem 60. Lebensjahr wieder alle drei Jahre aufgefrischt werden sollte, lässt sich laut Elmar Bechter damit begründen, dass die Immunantwort mit dem Alter abnimmt. Deshalb muss wieder in kürzeren Abständen nachgeimpft werden.

Was das Zeckenaufkommen anlangt gilt Vorarlberg trotz einiger Vorfälle weiterhin als gering belastet. Zu einer Impfung rät Bechter nur jenen, die sich beruflich oder in der Freizeit häufig in Wald und Flur aufhalten oder in ein bekanntes Endemiegebiet reisen.

VN: Weitere Infos zur Zeckenschutzimpfung unter www.zecken.at, www.baxter.at oder www.reisemed.at

Als Factbox:

Neues Impfschema für FSME-Impfung

  • 1. und 2. Teilimpfung im Abstand von 1 bis 3 Monaten

  • 3. Teilimpfung ein Jahr nach der 2. Teilimpfung

  • 1. Auffrischung nach 3 Jahren, danach alle 5 Jahre

  • ab dem 60. Lebensjahr alle 3 Jahre auffrischen
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