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Weniger Fische im Netz

Am Bodensee müssen die Berufsfischer starke Rückgänge verzeichnen. Schuld sind Temperaturverhältnisse und der Erfolg bei der Wasserreinhaltung.

Die Fangergebnisse der 160 Berufsfischer am Oberen Bodensee gingen im Vorjahr stark zurück. Mit einem Gesamtfang von 797 Tonnen wurden das Ergebnis von 2004 um 24 Prozent und das Zehnjahresmittel um 21 Prozent unterboten.

Als Hauptgrund dafür gab die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) in einer Aussendung vom Donnerstag ungünstige Temperaturverhältnisse an.

Am Gesamtfang hatten Felchen mit 637 Tonnen und Barsche mit 68 Tonnen die größten Anteile. Die Fangerträge der rund 13.500 Angelfischer blieben mit 57 Tonnen erneut weit unterdurchschnittlich und lagen neun Prozent unter dem bereits schlechten Ergebnis von 2004 sowie 27 Prozent unter dem Zehnjahresmittel.

Die IBKF begrüßte in ihrer Aussendung zwar die Erfolge bei der Reinhaltung des Bodensees, wies aber auch auf den daraus resultierenden niedrigen Nährstoffgehalt hin. Dieser wirke sich bereits deutlich auf das Wachstum der Fische aus. Die Anstrengungen der IBKF zielten auf einen nachhaltigen und existenzsichernden Ertrag für die Berufsfischerei und eine Sicherung der Artenvielfalt beim Fischbestand im Bodensee ab.

Auf Grund der stark rückläufigen Fangerträge in der Felchenfischerei beschlossen die Bevollmächtigten weitere flexible Regelungen zu Gunsten der Berufsfischer. Bereits zum 17. Juli wird eine Erhöhung der Netzzahl umgesetzt. In Bezug auf die Kormoran-Problematik sprach sich die IBKF zum Schutz der Fischbestände dafür aus, regional alle Möglichkeiten zur Regulierung des Kormoranbestands am Bodensee auszuschöpfen. Ein EU-weiter Management-Plan für die Kormorane sei weiterhin nicht in Sicht.

Die IBKF tagte am Mittwoch unter dem Vorsitz Österreichs in Bregenz. Turnusmäßig übernimmt mit 1. Juli 2006 Baden-Württemberg den Vorsitz in der IBKF. Die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei geht zurück auf den Fischereistaatsvertrag aus dem Jahr 1893 (Bregenzer Übereinkunft). Vertragsstaaten sind Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, Schweiz und Liechtenstein.

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