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Weltweite Börsen-Erholung nach Banken-Rettungspaketen

Mit kräftigen Gewinnen haben die Börsen von Europa bis Asien am Montag auf die Rettungspläne für die schwer gebeutelten Finanzmärkte reagiert. Das Rettungspaket scheint gesichert 

Der Deutsche Aktienindex (DAX) schnellte um zunächst 6,1 Prozent nach oben, auch in London, Paris und Zürich ging es zum Handelsbeginn deutlich nach oben. In Hongkong schloss der Hang-Seng-Index mit einem Plus von 10,2 Prozent. “Erholung nach dem Blutbad”, überschrieb die Schweizer Bank Vontobel ihren morgendlichen Marktkommentar. Der DAX legte nach dem Absturz vom Freitag von fast 7 Prozent am Montag bis zum Mittag 6,14 Prozent zu und notierte bei 4.824 Punkten. Ein sattes zweistelliges Plus verbuchten Finanztitel wie Hypo Real Estate und Commerzbank. MDAX und TecDAX gewannen 8 beziehungsweise 10 Prozent.

Der Wiener Leitindex ATX lag um 13.15 Uhr mit 2.203,96 Punkten um 10,09 Prozent über dem Schlussstand von Freitag.

Der Swiss Market Index (SMI) verbesserte sich am Vormittag um 6,4 Prozent auf 5.749 Punkte, auch dort gehörten die Finanzwerte zu den Gewinnern. Der Pariser CAC40 legte um 7,2 Prozent zu, der FTSE-100 in London um 5,6 Prozent.

In Russland öffneten die Börsen am Montag erstmals wieder, nachdem der Handel dort in der vergangenen Woche ausgesetzt worden war. Der Micex-Index verbuchte zunächst Gewinne von 3,9 Prozent, der RTS-Index verlor 1 Prozent. In Island blieb die Wertpapierbörse den dritten Handelstag in Folge wegen “außergewöhnlicher Marktbedingungen” geschlossen.

Die asiatischen Handelsplätze lagen überwiegend im Plus. In Tokio blieb der Aktienhandel wegen eines Feiertags geschlossen. In Hongkong schloss der Hang-Seng-Index um 1.515,29 Punkte höher bei 16.312,16 Punkten. In Shanghai drehte der Composite-Index nach anfänglichen Verlusten ins Plus und ging mit Gewinnen von 3,7 Prozent bei 2.073,57 Punkten aus dem Handel.

In Australien stieg der Aktienindex S&P/ASX200 am Montag um rund fünf Prozent, nachdem das Börsenbarometer am Freitag noch um über acht Prozent gefallen war. Die Anleger honorierten damit einen Plan der Regierung, die Einlagen bei Banken drei Jahre lang zu garantieren. Auch in Singapur verbuchte der Börsenindex ein Plus von 5 Prozent, in Südkorea 3,7 Prozent.

In Jakarta fiel der Leitindex JSX bis zum Mittag um 3,4 Prozent. Nach dramatischen Verlusten am Mittwoch war der Handel seither ausgesetzt gewesen. Die Regierung kündigte am Montag Garantien für private Spareinlagen und Kredithilfen für Banken an.

An der Wall Street signalisierten steigende Kurse von Indexoptionsscheinen eine Trendwende. Die Dow-Jones-Futures legten um 3,9 Prozent auf 8.701 zu. Der Dow-Jones-Index war am Freitag um 1,5 Prozent auf 8.451,49 gefallen. In den vergangenen acht Handelstagen hat der US-Leitindex 22,1 Prozent an Wert verloren. Seit dem Rekordhoch von 14.164,53 am 9. Oktober 2007 betrugen die Einbußen 40,3 Prozent.

Einige Börsianer wie David Kotok von Cumberland Advisors äußerten die Erwartung, dass der Aktienmarkt jetzt seinen Boden gefunden habe. Andere Experten waren hingegen weniger optimistisch und wiesen auf den Crash von 1987 hin. Damals stürzte der Aktienmarkt nach Zwischenphasen der Erholung immer wieder in ein neues Tief.

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