In einem Benefizkonzert für Togo wurde die “Missa Solemnis” in c-Moll von Christoph Rheineck uraufgeführt.
Feldkirch/Tisis. In der Kirche zur Heiligen Familie in Tisis ereignete sich am Samstagabend eine musikhistorische Großtat. Der bekannte Feldkircher Musiker Bernd H. Becher, welcher seit 1988 als Chorleiter des schweizerischen Katholischen Kirchenchors Rheineck tätig ist, hat nach akribischen Recherchen von Fragmenten eine “Missa Solemnis” des Mozart-Zeitgenossen aus Memmingen, Christoph Rheineck (1748-1797), zur Verlags- bzw. Aufführungsreife gebracht, und die Welturaufführung (!) dieses imposanten Opus fand in Tisis statt. Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Bernd H. Becher wirkten mit: der klangschöne, 1933 gegründete Kirchenchor Rheineck mit Gastsängern, ein Orchester mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Vorarlberg und die Solisten Judith Bechter (Sopran), Trudi Tiefenthaler (Alt), Walter Ess (Tenor) und Johannes Schwendinger (Bass).
Benefizkonzert
Der Feldkircher Kaufmann Albrecht Fendt war jahrelang im westafrikanischen Togo tätig und ist mit den sozialen Verhältnissen dieses Staates sehr vertraut. So regte er Becher und seine Musici im Rahmen der in Togo sehr aktiven Hans-Klingler-Stiftung an, ein Benefizkonzert für Togo zu veranstalten. Der Erlös des Kirchenkonzerts in Tisis kommt nun dem Bau einer Busch-Krankenstation zugute. Mispa Niederer aus Togo, die in der Schweiz verheiratet ist, trommelte in malerischem Outfit beim eröffnenden Chorlied “Siyahamma” und bedankte sich, wie auch Bundesrat Edgar Mayer und Albrecht Fendt, für das Engagement im schwarzen Kontinent.
“Missa Solemnis” von Rheineck
Christoph Rheineck (Name wie der Schweizer Ort) war Gastwirt, Komponist, Sänger und Instrumentalist, ganz gewiss eine Verehrer Mozarts und verkehrte auch mit Schikaneder. Seine “Missa Solemnis” hat insgesamt 14 große Teile (bis auf das kurze “Sanctus”) und bot vor allem den reifen Solisten etliche ebenso schöne wie schwierige Passagen (z. B. Judith Bechter im “Quoniam”, Trudi Tiefenthaler im “Credo”, Walter Ess im “Et incarnatus est”, Johannes Schwendinger im “Benedictus”). Reizvoll ist Rheinecks “Gezwitscher-Zitat” aus Mozarts “Spatzenmesse” im “Gloria”. Von Mozart selbst könnte wirklich das innig aufblühende “Dona nobis pacem” sein! Bernd H.Becher und seine Künstlerschar schenkten dem Publikum ein bejubeltes, singuläres Musikerlebnis (eine Wiederholung der Aufführung ist geplant).
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