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Weltkriegsgedenken in Paris: Van der Bellen in Frankreich

Van der Bellen ist mit seiner Ehefrau bereits gestern in Paris eingetroffen.
Van der Bellen ist mit seiner Ehefrau bereits gestern in Paris eingetroffen. ©AP Photo/Kamil Zihnioglu
Zum 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges treffen sich heute um 11 Uhr Staats- und Regierungschefs in Paris. Überschattet wird das Treffen von den Auseinandersetzungen zwischen Macron und Trump.

Dutzende Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gedenken am morgigen Sonntag (11.00 Uhr) am Pariser Triumphbogen des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs. Unter anderem sind US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin der Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gefolgt, Österreich ist durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen vertreten.

Wiener Philharmoniker geben Konzert

Macron will den 11. November, den Frankreich alljährlich als Tag des Sieges im “Großen Krieg” feiert, ganz in den Dienst einer engagierten Friedenspolitik stellen. Acht Schüler werden Berichte von Zeitzeugen des Waffenstillstandes zwischen den Alliierten und dem damaligen Deutschen Reich verlesen. Danach ist die Rede Macrons angesetzt. Um 12.20 Uhr soll die Zeremonie durch ein symbolisches Trompetensignal zur Einstellung der Feindseligkeiten enden.

Während die Wiener Philharmoniker am Nachmittag im Schloss Versailles ein Konzert für die Ehepartner der Staats- und Regierungschefs geben, nehmen diese an der Eröffnung des von Macron ins Leben gerufenen “Paris Peace Forum” teil. Dort soll über neue Ansätze zum Schutz des Friedens nachgedacht werden. Die Eröffnungsrede hält dabei die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Überschattet wird das Weltkriegsgedenken von der scharfen Kritik Trumps an Macron wegen dessen Vorschlags, eine europäische Armee zu gründen. Der US-Präsident sorgte unterdessen auch für Kritik in seinem Heimatland, weil er einen Besuch auf einem US-Soldatenfriedhof wegen Regens absagte.

Macron empfing Gäste im Elysee

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat am Sonntagvormittag die Teilnehmer der internationalen Gedenkfeier anlässlich des 100. Jahrestags des Endes des Ersten Weltkriegs im Elysee-Palast empfangen. Unter anderem wurde auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer von Macron und seiner Ehefrau Brigitte begrüßt.

Knapp 70 Staats- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin, hatten eine Einladung Macrons zu der Feier am Pariser Triumphbogen angenommen. Macron will die Feier zum Jahrestag des Kriegsendes, der in Frankreich alljährlich groß begangen will, diesmal zu einem Friedensappell und Aufruf zu internationaler Zusammenarbeit machen.

Symbolträchtig war dabei auch, wie die Festgäste vom Elysee-Palast zum Triumphbogen gelangen sollten: Gemeinsam im Bus statt wie bei solchen Feiern üblich in einer langen Wagenkolonne. Einem großen Fußballteam gleich wurden sie in zwei roten Autobussen über die Prachtstraße Champs Elysees gefahren. Trotz Regens legten sie die letzten Meter zu Fuß zurück, nebeneinander auf der gesamten Breite der Straße. Gastgeber Macron ging Seite an Seite mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. In der ersten Reihe waren unter anderem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der kanadische Premierminister Justin Trudeau sowie Spaniens König Felipe VI. zu sehen.

Allerdings machten nicht alle Staats- und Regierungschefs bei dieser Inszenierung mit. So zogen es US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin vor, traditionell in einer schwarzen Limousine zum Triumphbogen zu fahren. Der US-Präsident dürfte sich wohl auch seinen Teil gedacht haben, als es ausgerechnet bei seiner Fahrt zu einem Zwischenfall kam. Trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen durch die Polizei, die die Straßen rund um den Triumphbogen weiträumig abgeriegelt hatte, schaffte es eine Frau mit nacktem Oberkörper vor seinen Konvoi. Über ihren Brüsten stand das vom US-Präsidenten fest im politischen Sprachgebrauch verankerte Wort “Fake”, darunter “Peace” und “Maker”. Der Slogan “Face Peace Maker” ließe sich etwa als “falscher Friedenstifter” übersetzen. Die Frau dürfte der Gruppe “Femen” angehören.

Strengste Sicherheitsvorkehrungen in Paris

Die Feier startete um 11 Uhr, während im ganz Frankreich minutenlanges Glockengeläut das Inkrafttreten des Waffenstillstandes zwischen den Alliierten und dem besiegten Deutschen Reich verkündete. Der Tag der deutschen Kapitulation im Ersten Weltkrieg wird in Frankreich alljährlich gefeiert. Macron will das diesjährige Gedenken zu einem internationale Appell an den Frieden machen. So startete die Feier zwar mit einer französischen Militärzeremonie, danach sollte sie aber eine internationale Note bekommen.

Die Feier sollte unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden, nachdem es am Samstag Berichte über Anschlagspläne gegen Macron und mögliche rechtsextreme Störaktionen gegeben hatte. Tausende Polizisten waren im Einsatz, um den Arc de Triomphe großräumig abzuriegeln.

Die zur Pariser Sehenswürdigkeit führenden Prachtstraßen, darunter die Champs Elysees waren leergefegt. Schon mehrere Stunden vor Beginn der Gedenkfeier bildeten sich an den Absperrungen lange Schlangen von Schaulustigen, die auch dem regnerischen Wetter trotzten. Überall waren auch Kriegsveteranen und uniformierte Soldaten aus verschiedenen Ländern zu sehen, die zur Feier geladen waren.

In London sollte am Sonntag ebenfalls eine Gedenkfeier stattfinden, zu der unter anderem der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anreisen wollte. Er ist der erste deutsche Präsident, der einen Kranz am Cenotaph, dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, in der britischen Hauptstadt niederlegt. Bereits am Samstagabend hatte dort unter den Augen von Queen Elizabeth II. eine Festveranstaltung stattgefunden. Großbritannien zählt zu den wenigen EU-Staaten, die nicht auf höchster Ebene bei der Pariser Feier vertreten sind.

Nach der Feier war ein Mittagessen für die Festgäste im Elysee-Palast angesetzt. Am Nachmittag sollten die Staats- und Regierungschefs sollten am Nachmittag an der ersten Ausgabe des Pariser Friedensforums teilnehmen, bei dem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die Eröffnungsrede halten wollte. Die Ehepartner der Staatsgäste sollten im Schloss Versailles an einem Konzert der Wiener Philharmoniker teilnehmen.

Internationale Note bei Gedenkfeier

Der US-Geiger Yo-Yo Ma sollte die Suite Nr. 5 von Johann Sebastian Bach spielen und die beninisch-französische Sängerin Angelique Kidjo eine Hommage an die Kriegsteilnehmer aus den Kolonien singen. Acht Schüler sollten dann Augenzeugenberichte aus verschiedenen Ländern verlesen, ehe Macron das Wort ergreifen wollte. Zum Abschluss sollte die ewige Flamme zu den Klängen von Maurice Ravels “Bolero” entfacht werden.

Auch Besucher aus den USA waren gekommen. So sagte ein amerikanisches Besucherpaar dem Sender “France24”, es wolle ein Zeichen für den Frieden setzen. “Millionen sind in diesem Krieg gestorben, aber es hat nichts verändert. 20 Jahre später wiederholte es sich noch einmal”, sagte einer von ihnen mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg.

Macron warnt vor Rückkehr “alter Dämonen”

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat beim Pariser Weltkriegsgedenken vor einer Rückkehr “alter Dämonen” in der internationalen Politik gewarnt und zu internationaler Zusammenarbeit aufgerufen. “Ich wünsche, dass wir an diesem Tag unser ewiges Versprechen erneuern, unsere Toten zu ehren, den Frieden über alles zu stellen – weil wir den Preis dafür kennen”, sagte Macron.

In seiner Rede vor knapp 70 Staats- und Regierungschefs erinnerte Macron an die Gräuel des Ersten Weltkrieges mit seinen Millionen Toten und äußerte sich auch kritisch über die damals – unter maßgeblichem Zutun Frankreichs – errichtete Nachkriegsordnung. “Der Krieg hat den Weg zum Frieden zerstört”, sagte Macron. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Europa und die Welt die Lehren daraus gezogen, verwies er auf die Gründung der EU und der UNO.

“Die Europäische Union hat uns von unseren Bürgerkriegen befreit”, sagte Macron, der zugleich die deutsch-französische Freundschaft als “Grundfeste gemeinsamer Hoffnungen” würdigte. Macron übte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik am Nationalismus, der “ein Verrat am Patriotismus” sei. “Es gibt alte Dämonen, die zurückkommen. Es droht, dass die Geschichte wieder ihren dunklen Weg nehmen könnte”, kritisierte er Isolationismus, Obskurantismus, Intoleranz sowie all jene “die Lügen verbreiten”.

Macron widmete sich über weite Teile der französischen Erinnerung an den Weltkrieg, dessen Erinnerung auf Schlachtfeldern und in nicht wiederaufgebauten Dörfern weiterlebe. Zugleich stellte er Frankreich als Land dar, das sich immer für moralische Werte eingesetzt habe, und sagte mit Blick auf den ehemaligen Kriegsgegner Deutschland. “Frankreich ehrt auch jene, die für andere Länder gestorben sind, jene, die in der Vergangenheit gegen uns gekämpft haben.” An den Gräbern dieser Soldaten wolle man die Gewissheit erlangen, “dass eine bessere Welt möglich ist”.

Das Vermächtnis der Toten könne man nur ehren, indem man sich für Frieden einsetze. Denn der Kampf für Frieden sei der einzige, der sich lohne, betonte Macron, der zugleich einen optimistischen Zukunftsentwurf präsentierte. “Wenn wir es möchten, kann unsere Welt am Beginn einer neuen Ära stehen”, skizzierte Macron eine Welt vereint im Kampf gegen Klimawandel, Armut, Hunger, Ungleichheit und Ignoranz. “Wir haben diesen Kampf begonnen und wir können ihn gewinnen.”

Macrons Rede bildete den Höhepunkt der großen Gedenkfeier am Triumphbogen, die mit der Entzündung der ewigen Flamme zu den Klängen von Maurice Ravels “Bolero” abgeschlossen wurde.

Macron beschwor Weltfrieden

Macron appellierte außerdem an die hochrangigen Gäste, für Frieden und eine bessere Welt zu kämpfen. Nur gemeinsam könnten die “Bedrohungen” der heutigen Zeit gebannt werden, sagte Frankreichs Präsident. Als Beispiele nannte er den Klimawandel, Umweltschutz, Armut, Hunger, Krankheit und Ungleichheiten.Macron übte scharfe Kritik am Nationalismus, der “ein Verrat am Patriotismus” sei. “Es droht, dass die Geschichte wieder ihren dunklen Weg nehmen könnte”, kritisierte er Isolationismus, Obskurantismus, Intoleranz sowie all jene, “die Lügen verbreiten”. Es waren Worte, die womöglich direkt auf Trump gemünzt waren.

Großes Lob für Macrons Initiative kam von Bundespräsident Van der Bellen. “Ich finde es schon wichtig, dieses Ereignis so zu begehen, und ich bin Präsident Macron dankbar, dass er dies in dieser Weise macht”, sagte er vor österreichischen Journalisten. “Dass so viele kommen, ist wichtig”. Ähnlich wie Macron nannte er das Erinnern angesichts der aktuellen internationalen Spannungen wichtiger denn je. “Gerade dann muss man sich erinnern, wohin der Nationalismus der 30er-Jahre geführt hat.”

Am Nachmittag wollte Macron die Staats- und Regierungschefs zum ersten Pariser Friedensforum bitten. Van der Bellen sagte unter Verweis auf das Weltwirtschaftsforum in Davos, dass es “auf verschiedenen Ebenen solche Meetings” gebe. “Aber im Bereich der Friedenspolitik, der ausdrücklichen Fokussierung Frieden, fehlt so etwas eigentlich international. Ich hoffe, dass sich diese Idee bewährt.”

Zitate zum Gedenken

In Paris gedachten am Wochenende knapp 70 Staats- und Regierungschefs an die Gräuel des Ersten Weltkrieges. Im Folgenden eine Auswahl prägnanter Zitate:

“Gerade dann muss man sich erinnern, wohin der Nationalismus der 30er Jahre geführt hat.” (Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Blick auf die Spannungen in der internationalen Politik)

“Die alten Dämonen steigen wieder auf – bereit, ihr Werk von Chaos und Tod zu vollenden.”
“Die Geschichte droht mitunter wieder ihren tragischen Lauf zu nehmen und unser Erbe des Friedens zu beschädigen, von dem wir annahmen, ihn endgültig mit dem Blut unserer Vorfahren besiegelt zu haben.”
“In diesen vier Jahren hat sich Europa fast umgebracht.”
“Patriotismus ist genau das Gegenteil von Nationalismus.”
“Lasst uns unsere Hoffnungen zusammennehmen anstatt uns unsere Ängste entgegenzuhalten.”
“Wir alle hier, die politisch Verantwortlichen, müssen an diesem 11. November 2018 vor unsern Völkern unsere wahrhaftige, unsere riesige Verantwortung bekräftigen, unseren Kindern die Welt zu übergeben, von der die Generationen zuvor geträumt haben.”
“Es lebe der Frieden zwischen den Völkern und den Staaten.”
(Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron)

“Das war eine furchtbare Welt und ein schweres Leben.” (Eine Schülerin zitiert beim Weltkriegs-Gedenken aus einem Werk des deutschen Soldaten und Schriftstellers Erich Maria Remarque (1898-1970)).

“Geehrt, hier Seite an Seite zu gedenken, dankbar für Versöhnung, hoffnungsvoll für eine Zukunft in Frieden und Freundschaft. Frank-Walter Steinmeier.” (Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem handschriftlichen Text am Kranz, den er am Sonntag am Ehrenmal im Zentrum Londons niederlegte)

“Wir teilen eine Geschichte, die gleichen Werte und ein gemeinsames Projekt. Lernen wir aus den Fehlern der Vergangenheit, um eine friedliche Zukunft aufzubauen.” (Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez, der in Paris dabei war, in einem Tweet am Sonntag)

“Die historischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs sind eine ernste Warnung an alle.” (Papst Franziskus zum Weltkriegs-Gedenken am Sonntag im Vatikan)

Van der Bellen übergab Kraus-Werk an Friedensbibliothek

Nach der Eröffnung des Pariser Friedensforums sind die Staats- und Regierungschefs am Sonntagnachmittag Schlange gestanden, um Bücher abzugeben. Auf Aufforderung von Präsident Emmanuel Macron sollte jeder Staatsgast ein Werk für eine “Friedensbibliothek” mitbringen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen spendete Karl Kraus’ “Letzte Tage der Menschheit”. “Es ist ein Drama des Ersten Weltkriegs, eine Polemik, eine realistische Schilderung, eine Mischung aus beidem. Ich fürchte, es ist nicht überholt, es ist aktueller denn je”, begründete Van der Bellen seine Wahl in einem kurzen Videostatement für die Organisatoren der Konferenz. Er übergab das Buch im deutschen Original und der französischen Übersetzung. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte das Buch “Briefe an den Sohn” von Käthe Kollwitz mitgebracht, in dem es auch um den Ersten Weltkrieg geht.

Das Friedensforum war von Macron ins Leben gerufen worden, um nach Wegen für eine dauerhafte Bewahrung des Friedens zu suchen. Ein Großteil der Staats- und Regierungschefs, die am Vormittag bei der Gedenkfeier zum 100. Jahrestag des Weltkriegsendes teilgenommen hatten, kamen zur Auftaktveranstaltung des Forums in einer großen Ausstellungshalle. Nicht dabei war freilich US-Präsident Donald Trump.

An mehreren Plätzen in der Halle wurde am Sonntagabend gleichzeitig diskutiert, Herzstück war dabei eine kreisrunde “Agora”, um die Besucher rundherum saßen. Die eigentliche “Friedensarbeit” sollte aber am Montag und Dienstag stattfinden, wenn in Expertengesprächen nach konkreten Lösungen gesucht wird. Merkel, die die Eröffnungsrede gehalten hatte, äußerte die Hoffnung, dass das Friedensforum keine “Eintagsfliege” bleiben und jährlich stattfinden möge.

Van der Bellen: Gedenken gerade jetzt wichtig

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sieht das Gedenken an die kriegerischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts heute wichtiger denn je. Mit Blick auf die Spannungen in der internationalen Politik betonte Van der Bellen am Sonntag in Paris: “Gerade dann muss man sich erinnern, wohin der Nationalismus der 30er Jahre geführt hat.”

Van der Bellen dankte seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron dafür, dass er den 100. Jahrestag des Weltkriegs zusammen mit Vertretern auch der damals besiegten Staaten begeht. “Ich finde es schon wichtig, dieses Ereignis so zu begehen und ich bin Präsident Macron dankbar, dass er dies in dieser Weise macht”, sagte Van der Bellen vor österreichischen Journalisten.

Van der Bellen plädierte auch dafür, die richtigen Lehren aus den damaligen Ereignissen zu ziehen. Der Waffenstillstand zwischen den Alliierten und Deutschland sei zwar “ein Ende des Tötens” gewesen, “aber die nächsten 20 Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg waren geprägt von Zerwürfnissen aller Art, die auch aus den irregeleiteten Friedensverhandlungen resultierten”, sagte er mit Blick auf die maßgeblich von der Siegermacht Frankreich bestimmten Friedensverhandlungen mit den unterlegenen Staaten wie Deutschland, Österreich oder Ungarn.

“Daraus kann man schon sehr viel lernen”, sagte Van der Bellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Westeuropa “die entsprechenden Lehren gezogen”, was dann in das gemündet sei, “was heute die Europäische Union ist”.

Friedensforum sei “interessante Idee”

Als “sehr interessante Idee” bezeichnete Van der Bellen das von Macron anlässlich des Jahrestages erstmals veranstalte Friedensforum in der französischen Hauptstadt. Der Bundespräsident sagte unter Verweis auf das Weltwirtschaftsforum in Davos, dass es “auf verschiedenen Ebenen solche Meetings” gebe. “Aber im Bereich der Friedenspolitik, der ausdrücklichen Fokussierung Frieden, fehlt so etwas eigentlich international. Ich hoffe, dass sich diese Idee bewährt”, so Van der Bellen, der wie zahlreiche andere Staats- und Regierungschefs am Nachmittag an dem Forum teilnahm.

(APA/Red)

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