Vaduz. (sch) Die Vaduzer „Weltklassik“-Konzerte (Veranstalter: TAK) präsentierten kürzlich, was in dieser exquisiten Konzertreihe eher selten ist, eine weltberühmte Sängerin – die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, die schon seit langem als eine der besten Sängerinnen ihrer Generation gilt und schon öfters als „schwedische Jahrhundertsängerin“ gepriesen wurde. Nun, die stattliche blonde Dame, im Vaduzer Saal in rotem Samt gekleidet, besitzt in der Tat einen fülligen schmiegsamen Mezzo von edlem Wohllaut, den sie immer wieder pointiert aufleuchten lässt. Sie sang ausschließlich Arien und Kantaten von Händel und Telemann. Ein der Sängerin kongeniales Orchester begleitete sie – Les Musiciens du Louvre Grenoble, gegründet vom legendären Marc Minkowski (1982), geleitet vom exzellenten Konzertmeister Thibault Noally. Anne Sofie von Otter singt weltweit ein Riesenrepertoire von Monteverdi, Händel, Mozart, Richard Strauss (berühmter Octavian), Berg etc. bis zu ihren populären Landsleuten ABBA. Das französische Orchester gilt als Maß aller Dinge, wenn von Klangkörpern mit historischer Aufführungspraxis und unübertrefflicher Homogenität die Rede ist.
Vogel-Geschichten …
Der erste Teil des Konzerts brachte einleitend die Sinfonia aus der Oper „Damon“ und die ausladende Kantate „Tirsis am Scheidewege“ sowie eine reizvolle dreisätzige Tafelmusik.von Georg Philipp Telemann (1681-1767). In der „Tirsis“-Kantate lieh die Sängerin hinreißend ihre edle Stimme der Geschichte vom liebenden Tirsis, der sich aber zwischen der Bindung an eine Frau und freiheitlicher Weltentsagung nicht entscheiden kann. Eine Nachtigall, die plötzlich verstummt und wegfliegt, deutet er als Hinweis, frei und ungebunden zu bleiben. Vor der Pause sang Anne Sofie von Otter auch noch sehr kunstvoll zwei Arien von Händel („Alcina“, „Hercules“).
Der zweite Teil des Konzerts war der „Kanarienvogel-Kantate“ von Georg Philipp Telemann gewidmet; ein Werk, in das die Künstlerin hochdramatisch den Schmerz über einen getöteten Kanarienvogel und den Hass auf die „mörderische“ Katze artikulierte. Die Musiciens brillierten auch noch mit dem Concerto grosso, op. 3/2, von Georg Friedrich Händel (1685-1759) und Ausschnitten aus der Oper „Amadigi“ und dem Oratorium „Salomon“. Mit dem berühmten „Ombra mai fu“ als Encore beschloss Weltstar von Otter den kostbaren Konzertabend mit Klängen aus früher Zeit.
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