Weltgrößter Corona-Impfstoffhersteller warnt vor Verzögerung

Indien wird oft als die "Apotheke der Welt" bezeichnet; im zweitbevölkerungsreichsten Land werden nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt. Indien hatte zuletzt auch Millionen Dosen Corona-Impfstoff an ärmere Länder seiner Region und darüber hinaus verschenkt. Weitere wurden verkauft. Für Indien ist dies eine Gelegenheit, sein Image in der Region zu stärken - auch angesichts des Nachbarn China, der Indien militärisch und wirtschaftlich überlegen ist.
Doch Indien braucht auch selbst viele Impfstoffe und will bis zum Sommer rund 300 Millionen Menschen impfen - etwas weniger als ein Viertel der 1,3 Milliarden Einwohner. Bis vor Kurzem waren die Corona-Zahlen in dem Riesenland relativ niedrig gewesen. So wurden täglich nur um die 10.000 Neuinfektionen erfasst, während es zu Höchstzeiten im vergangenen Sommer knapp 100.000 am Tag gewesen waren. Einige Experten sprachen von einer gewissen Immunität in der Bevölkerung und Antikörper-Untersuchungen deuteten darauf hin, dass viele das Virus asymptomatisch trugen. Mit den niedrigeren Fallzahlen hatte jedoch auch die Sorglosigkeit der Menschen zugenommen und es wurden kürzlich auch infektiösere Corona-Mutanten aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika gefunden. Zuletzt gab es in einigen Regionen, darunter in der Millionenmetropole Mumbai, wieder einen Anstieg der Fallzahlen.
(APA/dpa)