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Welterschöpfungstag: Erde am Limit – ab heute leben wir (wieder einmal) auf Pump

Ausgebrannt, am Limit: Welterschöpfungstag, alle natürlichen Ressourcen für heuer sind aufgebraucht.
Ausgebrannt, am Limit: Welterschöpfungstag, alle natürlichen Ressourcen für heuer sind aufgebraucht.
Wälder, Wasser, Ackerland: Der Mensch verbraucht natürliche Ressourcen viel schneller als die Erde sie regenerieren kann. Das Resultat: Ein völlig erschöpfter Planet. Die Erde wird ausgesaugt, betonen Umweltschützer.

Ist uns eine Erde denn wirklich nicht genug? Diese Frage stellt sich einmal mehr, wenn man sich vor Augen führt: So früh wie nie zuvor, bereits am 225. Tag des laufenden Jahres oder auch 140 Tage vor Jahresende hat die Weltbevölkerung die Ressourcen der Erde für das Jahr 2015 aufgebraucht. Mit dem 13. August sei der Termin in diesem Jahr im Vergleich zu 2014 um sechs Tage nach vorn gerückt, teilte der WWF mit. Von heute an zehrt die Menschheit damit von den bereits knappen Reserven unseres Planeten. Um den weltweiten Ressourcenhunger zu befriedigen, bräuchte es mittlerweile 1,6 Erden.

Die Menschheit lebt damit über ihre Verhältnisse: Alle natürlichen Ressourcen, die ab diesem Donnerstag verbraucht werden, kann die Erde in diesem Jahr nicht mehr regenerieren. Darauf weist die Umweltstiftung WWF unter Berufung auf das “Global Footprint Network” hin. Den Verbrauch an Ressourcen wie Wäldern und Ackerflächen beobachten Initiativen jedes Jahr und rufen den Welterschöpfungstag aus.

Der ökologische Fußabdruck

Grundlage für die Berechnungen ist der sogenannte ökologische Fußabdruck. Darin spiegelt sich wider, wie stark der Mensch das Ökosystem und letztlich die Erde beansprucht, um etwa Energie, Nahrung und Holz zu gewinnen.

Die Unersättlichkeit westlicher Industrienationen

Vor allem Bewohner der westlichen Industrienationen benötigen vergleichsweise viele Ressourcen, um ihren Lebensstil zu wahren. Sie belasten die Erde stärker, als sie das rein rechnerisch dürften: Entsprechend würden das nach Angaben des “Global Footprint Network” eigentlich 1,6 Planeten benötigt, um den Rohstoffverbrauch auf der Erde zu decken. Die derzeitige Art zu Wirtschaften gehe nicht nur zulasten künftiger Generationen, sondern auch aktuell zulasten von Menschen in ärmeren Ländern, betonen Umweltorganisationen.

Klimawandel, Artensterben, Wassermangel

Der menschliche Ressourcen-Hunger dauere bereits seit rund drei Jahrzehnten an, warnt der WWF. “Der angehäufte Schuldenberg wird größer und größer”, sagte Vorstand Eberhard Brandes. Die Konsequenzen seien mit dem Klimawandel, dem Aussterben vieler Arten und Wassermangel bereits zu spüren. (red/dpa)

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