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Welt-Down-Syndrom-Tag: Gezielte Information baut Berührungsängste ab

Kinder mit Trisomie 21 wachsen langsamer und erreichen eine geringere Körpergröße.
Kinder mit Trisomie 21 wachsen langsamer und erreichen eine geringere Körpergröße. ©iStock
Zum achten Mal findet am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt. Ein bewusst gewähltes Datum. Es symbolisiert das 21. Chromosom, das bei Menschen mit Down-Syndrom einmal mehr vorhanden ist. Die Kinderdienste der aks gesundheit informieren.

Die Geburt jedes Kindes verändert den Rhythmus einer Familie, auch wenn es mit Trisomie 21 (Down-Syndrom kurz DS) geboren wird. Die Internet-Plattform Down-Syndrom Österreich zeigte 2011 den Film „Geboren mit Down-Syndrom – alles, außer gewöhnlich!“ Eindrücklich schilderte er die ersten Momente, Monate und Jahre im Leben von Kindern mit Trisomie 21 und deren Familien. Die Wege, des Zuhause-Ankommens, sind sehr unterschiedlich. Viele Eltern informieren sich vorab ausführlich. Die aks gesundheit unterstützt und steht mit professionellem Rat gerne zur Seite. Eva Lackner, Frühförderin der Kinderdienste, informiert: „Nach einiger Zeit spielt sich der Alltag ein. Das Leben gestaltet sich gleich wie bei jeder anderen Familie. Sie spielen, singen, schwimmen, machen Ausflüge und Urlaube. Alles ist möglich.“

Merkmale des Down-Syndroms

Der englische Neurologe John Langdom Down beschrieb 1866 erstmals die klassischen Merkmale des Symptomes. Er prägte auch den Begriff Mongolismus, der zwischenzeitlich längst überholt ist. Down-Syndrom entsteht durch eine genetische Besonderheit. Das 21. Chromosom ist statt zwei Mal gleich dreifach vorhanden. Trisomie 21 entsteht zufällig und zählt nicht zu klassischen Erbkrankheiten. In Mitteleuropa beträgt die Häufigkeit zwischen 1:500 bis 1:800. Es gibt verschiedene Formen des Down-Syndroms. Folgende Merkmale sind typisch für Kinder mit Trisomie 21. Vorgeburtlich (pränatal) sind unter anderem Nackenfalte und Herzfehler erkennbar. Nach der Geburt (postnatal) gibt es beispielsweise folgende Anzeichen: eine nach oben außen schräge Liedachsstellung (mandelförmiges Aussehen der Augen), Muskelhypotonie (Muskelspannung ist vermindert) oder breite Hände mit kurzen Fingern und kleine Füße mit kurzen Zehen. Bei keinem Baby mit Trisomie 21 treten alle Merkmale auf. Meistens finden sich vor der Geburt nur ein bis drei Anzeichen. Bei manchen sind keinerlei Merkmale derart ausgeprägt, um eindeutig auf das Down-Syndrom hinzuweisen.

Entwicklung und Förderung

Kinder mit Trisomie 21 wachsen langsamer und erreichen eine geringere Körpergröße. Mit sechs Jahren sind sie meist zwölf Zentimeter kleiner als ihre Altersgenossen. Als Baby ist ihr Gewicht meist unterdurchschnittlich, normalisiert sich dann aber in der Kindheit. Während der Pubertät nehmen sie häufig stark zu. Als Erwachsene ist dies oft problematisch. Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung in der Kindheit sind deshalb sehr wichtig. Im Vergleich mit anderen Kindern verläuft ihre Entwicklung im halben Tempo.

Die kognitive (verstandesmäßige) Entfaltung geht zunächst schneller voran als die motorische (Bewegung). Später wechselt dies meist. „Kinder mit Down-Syndrom brauchen beim Lernen mehr Zeit. Die Unterstützung muss sich deshalb ihrem Tempo und den individuellen Fähigkeiten Reize aufzunehmen, anpassen“, rät Lackner.

Unterstützung der Sprachbildung

Die meisten Menschen mit Down-Syndrom haben ein gut entwickeltes Sprachverständnis. Im Bereich des Sprachausdrucks zeigen sich jedoch Entwicklungsverzögerungen. Eine logopädische Begleitung verbessert diesen beachtlich. Durch den verzögerten Sprachausdruck unterschätzt man die Kinder häufig. Sie sind jedoch verstandesmäßig ihren sprachlichen Fähigkeiten oft weit voraus. Die richtige Methode ist wichtig. Damit verständigt sich das Kind und formuliert seine Wünsche klar. Viele Kinder nützen zu Beginn die „Gebärdenunterstützende Kommunikation (GuK)“. Weitere Möglichkeiten sind frühes Lesen oder das „Bildaustausch Kommunikationssystem (PECS – Picture Exchange Communication System)“.

Ausgeprägte soziale Fähigkeiten

Kinder mit Down-Syndrom zeigen bereits sehr früh besondere Fähigkeiten im sozial-emotionalen Bereich. Sie haben ausgesprochen feine „Sensoren“ für Stimmungen und Atmosphären und nehmen diese bewusst wahr. Viele Kinder fühlen sich in Spiel- und Kindergartengruppen sehr wohl. Nach einer gewissen Zeit des „Ankommen- und Wurzelns“ in einer neuen Gruppe sind sie sehr aufgeschlossen und mittendrin. Unterstützung finden Eltern bei der aks gesundheit. Eva Lackner von den Kinderdiensten erläutert das Angebot: „Mit unseren Therapien wollen wir die Ausbildung und Fähigkeiten des Kindes –

 im Zusammenspiel mit den Eltern – optimal unterstützen. Dazu bieten wir die Fachbereiche Logopädie, Physiotherapie, heilpädagogische Frühförderung, Familienbegleitung und psychologische Betreuung an.“

Kontakt
aks gesundheit GmbH
Kinderdienste
Rheinstraße 61
6900 Bregenz
T 055 74 / 202 – 0
gesundheit@aks.or.at
www.aks.or.at

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