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Weiter Trubel ums IMAX

Wiener IMAX-Kino: Gekündigter Betreiber wehrt sich - Geschäftsführer Gelbmann: Neues Konzept notwendig - Wiener IMAX hätte sonst „keine Chance“

Der – kürzlich gekündigte – Betreiber des Wiener IMAX-Kinos wehrt sich. Es sei der Eindruck entstanden, sein Unternehmen habe schlecht gewirtschaftet, beklagte sich Alfred Gelbmann, einer der beiden Geschäftsführer der Large Format Cinema Gesellschaft (LFC), am Mittwoch im Gespräch der APA. Dies sei jedoch nicht der Fall. Die LFC habe vielmehr ein Konzept entwickelt, wie der Turn-Around zu schaffen sei.

Mit dem Vermieter des Großleinwand-Kinos, der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), war demnach vereinbart, diese Neupositionierung umzusetzen. „Hätten die gesagt, sie stimmen nicht zu, dann hätten wir den Betrieb schon im Vorjahr eingestellt“, so Gelbmann.

Geruchskino sollte Kassen füllen

Schwerpunkte der neuen Pläne wären die Konzentration auf Wien-Touristen sowie die Einführung des von der LFC entwickelten Geruchskinos gewesen. Letzteres laufe bereits als Pilotprojekt in einem Einkaufszentrum in Graz sehr erfolgreich. Im IMAX-Wien hätte das duftende Kinoerlebnis im Herbst starten sollen.

In dem der APA vorliegenden Konzept werden die Gründe für den Besucherschwund erörtert. Die Besucherentwicklung zeigt demnach, „dass ein regulärer Imax Betrieb in der jetzigen Form nicht mehr kostendeckend geführt werden kann“. Diese Situation sei jedoch nicht nur auf den Standort Wien reduziert. Als Ursache nennt die LFC unter anderem das mangelnde Filmangebot durch den System-Erfinder IMAX sowie dessen Versäumnis, neue Technologien zu entwickeln.

Hohe Betreibungskosten

Zudem sei der Betrieb eines IMAX-Kinos extrem teuer, betonte Gelbmann. Trotz 500.000 Besuchern im laufenden Jahr sei das Haus nicht kostendeckend zu führen. Ausschlaggebend seien dafür die hohen Investitionskosten sowie die teure IMAX-Technologie selbst. Im Neupositionierungs-Konzept wurde übrigens auch die Erhöhung der Eintrittspreise angedacht.

„IMAX steckt in einer tiefen Krise“, zeigte sich Gelbmann überzeugt. Nur den Betreiber auszuwechseln, sei keine Lösung. „Der hat keine Chance“, so der LFC-Chef. Überlebenschancen für das Kino gebe es nur, wenn die im vorliegenden Konzept genannten Punkte umgesetzt würden.

Alfred Gelbmann will dabei sein in den vergangenen Jahren erworbenes Know-how auch an die Nachfolger weitergeben. Sein Unternehmen werde sich aber sicher nicht mehr um einen Vertrag bewerben. Das einzige, was mit der BIG noch zu besprechen sei, seien die Auszugs- bzw. Übergabe-Modalitäten. „Wir wollen das abwickeln, ohne dass das IMAX zusperren muss“, betonte Gelbmann.

Die Bundesimmobiliengesellschaft führt derzeit laut eigenen Angaben Gespräche mit möglichen neuen Betreibern. Am Mittwoch wurde von Seiten der BIG bestätigt, dass ein Treffen mit LFC-Vertretern geplant ist. Dieses soll nächste Woche stattfinden.

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