Nichts desto trotz will Sozialministerin Ursula Haubner laut ORF die Schwerarbeiterregelung durchziehen und hat neue Eckdaten bekannt gegeben. Wie erwartet wird der Kalorienverbrauch bei der Berechnung eine Rolle spielen.
Männer müssen mindestens 2.000 Arbeits-Kalorien verbrauchen, Frauen 1.400. Dann gilt die Tätigkeit als Schwerarbeit. Aber nicht nur die körperliche Schwerarbeit ist ein Kriterium. Auch Pflegetätigkeiten, Schichtdienste oder gefährliche Arbeiten zum Beispiel bei der Polizei werden berücksichtigt. Das sei positiv, sagt ÖGB-Landessekretärin Manuela Auer. Am größten Kritikpunkt des Gewerkschaftsbunds habe sich allerdings nichts geändert. Dass man 45 Versicherungsjahre braucht, dürfe einfach nicht sein.
“Wir kennen das aus der Praxis, dass Schwerarbeiter einfach schon mit 55 körperlich schon am Ende sind. Und das ist die große Kritik des ÖGB. Menschen, die lange Zeit schwer arbeiten, schaffen es nicht bis 60 oder 65 Jahre”, so Auer. “Alles gut und recht”, heißt es von Seiten der Wirtschaftskammer. Allerdings müsse zuerst einmal klar sein, wie das ganze umsetzbar sei und wie die Schwerarbeiter-Tätigkeiten nachgewiesen würden.
Um wie viel schwieriger die Berechnung der Pensionen sei, könne noch nicht gesagt werden. Nach Angaben von Roman Heinzle, Direktor der Vorarlberger Pensionsversicherungsanstalt habe sich bei Versuchen in Ostösterreich aber gezeigt, dass es Schwierigkeiten mit der Nachweisbarkeit gebe – vor allem dann, wenn die Schwerarbeit viele Jahre zurückliege.
Das neue Modell bringe nur Probleme und Ungerechtigkeiten, sagt Arbeiterkammer-Präsident Josef Fink. Sinnvoller wäre es, zusätzliche Beiträge einzuzahlen. Wenn genügend Geld da sei, könne dann jeder selbst bestimmen, wann er in Pension geht, so Fink.
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