144 Gegenstimmen bei 206 Einwohnern lautete 2015 das niederschmetternde Votum für Nancy Holten: Deutlich mehr als die Hälfte der Bewohner im schweizerischen Gipf-Oberfrick sprach sich dagegen aus, dass sie den Schweizer Pass erhält. Die städtischen Behörden hatten ihr grundsätzliches Ok zuvor bereits signalisiert – scheiterten aber am Stimmverhalten der Bürger.
Nun scheiterte ein erneuter Versuch Holtens, die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Die Begründung laut “focus.de”: Holtens Auflehnen gegen die Schweizer Traditionen errege zu viel öffentliche Aufmerksamkeit. Zudem akzeptiere sie den Schweizer Lebensstil nicht, wie das ansässige Gremium argumentiert.
Kampf für Kuhglocken-Verbot
Holten kam in die Schlagzeilen, als sie sich vehement für ein Verbot von Kuhglocken aussprach. Das Argument der 42-Jährigen: Der laute Ton und das Gewicht der Glocken seien eine Qual für die Tiere. Auch mit der Tradition des Jagens, Schweinerennen und den lauten Kirchenglocken hat sie Probleme und kämpft dagegen an. Holten, die schon als Kind in die Schweiz kam, fließend Schweizerdeutsch spricht und deren Kinder im Besitz der Schweizer Staatsbürgerschaft sind, wird wohl einen dritten Anlauf wagen müssen, um den eidgenössischen Pass zu erhalten. Ob sie dabei Glück haben wird, steht in den Sternen.
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