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Weihnachtsfeier vereint Milosevic und Todfeinde

Die gemeinsame Weihnachtsfeier im Gefängnis des Haager UNO-Kriegsverbrechertribunals bringt die Todfeinde von einst einträchtig zusammen.

Zu dem wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagten früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic gesellten sich vergangene Woche neben Serben auch Kroaten, Kosovo-Albaner und bosnische Moslems, denen zum Großteil die gleichen Verbrechen zur Last gelegt werden. Wie Gefängnisdirektor Timothy McFadden mitteilte, waren alle 54 Häftlinge und das Gefängnispersonal zur Weihnachtsfeier eingeladen.

Für das von den Gefangenen selbst organisierte Fest wurde laut McFadden ordentlich aufgetischt. Die Häftlinge legten zusammen und bestellten Spezialitäten vom Balkan, gebratenes Fleisch, Brot und Gebäck. Zu gegrilltem Lamm wurden Salate gereicht. Es fehlte nur noch der Wein aus Dalmatien, aber Alkohol ist in der Haftanstalt verboten. Angesichts etwaiger Einwände gegen derlei „Privilegien“ verwies McFadden darauf, dass alle Häftlinge erst dann als schuldig gelten, wenn sie rechtskräftig verurteilt sind.

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