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Wegen Beckenbauer vor Gericht

Die "Strafzettelaffäre" um den FC Bayern-Präsidenten Franz Beckenbauer hat am Montag einen zweiten Polizeibeamten vor die Disziplinarkammer des Verwaltungsgerichts München gebracht.

Der 39 Jahre alte Obermeister der Münchner Verkehrspolizei wurde in der mündlichen Verhandlung daraufhin hingewiesen, „dass seine Entfernung aus dem Dienst ansteht“. Das Urteil wird am 22. Jänner gesprochen.

Ein 43 Jahre alter Kriminaloberkommissar war bereits im August 2006 entlassen worden. Hintergrund ist eine Tempoüberschreitung des Fußball-„Kaisers“ in einem Vereinsfahrzeug um knapp 40 km/h im Juni 2005. Der Oberkommissar der Kriminalpolizei Erding und ehrenamtliche Helfer des FC Bayern hatte mit Hilfe des Münchner Kollegen und eines Mitarbeiters des Münchner Kreisverwaltungsreferats die Temposünde mit einem gefälschten Schreiben aus der Welt schaffen wollen.

Darin hieß es, das Vereinsfahrzeug sei der Kriminalinspektion Ingolstadt für eine Überwachung zur Verfügung gestellt worden und die Tempoüberschreitung erlaubt gewesen. Beckenbauer blieben tatsächlich Bußgeld und ein zweimonatiges Fahrverbot erspart.

Die beteiligten Beamten wurden vom Amtsgericht Erding bereits zu je acht Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Der Polizeiobermeister will bei der Vertuschungsaktion „aus Freundschaft“ zu dem Kommissar geholfen haben. Es habe noch einen weiteren Fall „möglicherweise“ gleichfalls zu Gunsten eines Fußballspielers gegeben, räumte er auf Fragen des Gerichts ein. An einen Namen könne er sich aber nicht mehr erinnern.

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