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Weder Haider noch Strache

Blaue Bürgermeister und Spitzenkandidaten für die sonntägige Gemeindewahl begrüßen den angekündigten Schritt von Landesparteiobmann Dieter Egger und Klubobmann Fritz Amann Richtung Verselbstständigung.

Die „VN“ berichteten gestern ausführlich. Dass bis heute noch niemand genau weiß, wohin die Reise der Landesorganisation geht, stört im Moment kaum. Jeder freiheitliche Funktionär setzt nun ganz auf seine eigene Person.

Das „Kasperltheater“ der FPÖ, die sich auf Bundesebene bekanntlich am Montag in die „alte FP֓ und das „Bündnis Zukunft Österreich“ aufgeteilt hat, haben jene, die jetzt an der Front stehen, längst satt. Auf Landesebene wurde mehrere Wochen lang eine Abspaltung von der Bundespartei überlegt. Ein Gutachten über die notwendigen organisatorischen und finanziellen Regelungen beflügelte Egger und Amann schließlich dazu, eine Woche vor der Wahl die „Selbstständigkeit“ der Ländle-FP bekannt zu geben.

Verunsicherung

Weder der künftige Chef der alten FPÖ, der Wiener Landesobmann Strache, noch Jörg Haider vom BZÖ seien die politische Heimat der Vorarlberger Freiheitlichen, ließ Dieter Egger wissen. Für die Orientierung habe man ausreichend Zeit. Kommende Woche befasst sich die Landesparteileitung damit. „Dieses Gremium wird auch einige rechtliche Weichen stellen“, so Egger. Ob die Ankündigung einer Loslösung den Freiheitlichen am Sonntag Stimmen bringen wird? „Ich appelliere an die Wähler, die Arbeit der Kandidaten fair und objektiv zu beurteilen. An der Wahl nicht teilzunehmen, würde der ÖVP nützen und der Demokratie schaden“, so Egger.

Die Einladung von Vizekanzler Gorbach, beiden Lagern auf Bundesebene beizutreten, nimmt der Ländle-Obmann nicht an: „Wir lassen uns von niemandem vereinnahmen“.

Zugeknöpft gibt sich der rechtslastige freiheitliche Spitzenkandidat in Thüringerberg, Harald Kaufmann. Der für Samstag geplante Besuchstermin von Jörg Haider sei weiterhin aufrecht, so Kaufmann gestern zu den „VN“.

Haiders Gesellschaft

Zutritt habe allerdings nur eine „geschlossene Gesellschaft aus eingeladenen Freunden“. Haider soll via Hubschrauber in Thüringerberg einfliegen. Zur Verselbstständigung der Ländle-FP wollte sich Kaufmann gestern nicht äußern. Er warte die Sitzung der Landesparteileitung ab. Was er seinen potenziellen Wählern auf die Frage nach der Zugehörigkeit zu einer blauen Fraktion antwortet? „Ich habe keinen Notstand, es geht am Sonntag nur um meine Person.“

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