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Was wächst denn da?

Für die einen Unkraut, für die anderen der natürliche Verlauf der Natur.
Für die einen Unkraut, für die anderen der natürliche Verlauf der Natur. ©cth
Was wächst denn da?

Dornbirn. “Nachdem ich seit Jahren mit der Problempflanze “Japanischer Stauden- Knöterich” konfrontiert bin, d.h. er ist nicht mehr wegzukriegen, außer durch einen kompletten Bodenaustausch, möchte ich darauf aufmerksam machen, dass sich in unseren Gärten eine große Menge an orts- und artfremden Pflanzen fast ungehindert ausbreiten. Unkenntnis einerseits und Begeisterung für die schnellwüchsigen, schönen, Fremdlinge anderseits, lassen dieses Problem immer größer werden”, meldet sich Wolfgang Juen diese Woche im Bürgerforum.

“Besonders in unseren unberührten Riedlandschaften können sich diese Pflanzen ungehindert vermehren”, Juen weiter. Herr Juen erklärt auch, dass der Japanische Stauden-Knöterich, genauso wie der Sachalin-Knöterich und der Bastard-Knöterich sehr schwer zu bekämpfen sind, da diese Pflanzen Ausläufer bis zu 7 m im Umkreis und bis zu 3 m Tiefe bilden und diese für eine erfolgreiche Eliminierung bekämpft werden müssen. “Auch kleinste Stücke der unterirdischen Ausläufer können wieder austreiben. Abgeschnittene Triebe, Rhizome, Erde mit Rhizomen müssen dementsprechend sorgfältig entsorgt werden. Gartenkompost oder Feldrandkompostierung kommen dabei nie in Frage. Der sicherste Weg ist die Kehrichtverbrennung”, so Herr Juen weiter. Mit seinem Hinweis möchte er eine gewisse Sensibilität der Öffentlichkeit erreichen, damit es zu einer Eindämmung der Ausbreitung dieser Pflanzen gibt. Heinz Peter Starchl sieht das etwas anders. “Auch der Mais, die Kartoffel und faktisch alle Getreidearten sind Neophyten. In einer globalisierten Welt ist das einfach so, dass auch Pflanzen und Tiere einwandern. Ich verstehe diesen Purismus nicht. Alles verändert sich, also auch die Pflanzen- und Tierwelt”, meint Herr Starchl. “Warum leben wir nicht einfach im Einklang mit der Natur und nehmen den Wandel wahr, der uns allseits aufgezeigt wird”, fragt sich auch Michaela Petrovic zum Thema. Michael Hinterauer sieht das eher kritisch. “Es ist beängstigend, mit welcher Kraft manche Pflanzen sich ausbreiten und am Standort in Form einer Monokultur wachsen. Damit nehmen diese Pflanzen anderen Pflanzen den Lebensraum, Nährstoffe und Sonnenlicht. Sicherlich hat jede Pflanze ihren Nutzen, aber als ich neulich auch den Japan-Knöterich an der Bregenzer Ache unweit des Kalktuffs in Lingenau gesehen habe, bin ich angesichts des Ausmaßes sogar erschrocken”, so Herr Hinterauer. Er würde sich sogar ähnlich einer Uferreinigung gerne bei gemeinsamen Aktionen zur Vernichtung, mithelfen.

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