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Ein Wegewart mit Leib und Seele

Walter Zudrell markiert einen Baum weiß-rot-weiß.
Walter Zudrell markiert einen Baum weiß-rot-weiß. ©est
Walter Zudrell hält die Wanderwege im Silbertal in Schuss.
Mit dem Wegewart Walter Zudrell im Schattwald in Silbertal unterwegs.

Silbertal Walter Zudrell, ein echtes Montafoner Urgestein, kennt das Montafon und speziell das Silbertal wie seine Westentasche. „Kein Berg ist vor ihm sicher“, sagen die Leute im Tal über den gebürtigen Silbertaler. Rund 80 km gehören zum Gebiet, das bis zur Heilbronner-, Wormser- und Reutlinger Hütte reicht, welches er und sein Team als Wegewarte betreuen. „Damit sich keiner verirrt“, so Zudrell. Zu den Aufgabenbereichen gehören die Instandhaltung, die Beschilderung und die Markierung von Wanderwegen. Sobald die Wege schneefrei sind, werden diese abgegangen und ausgeholzt. Mit der „Rüthaue“ (eine spezielle Hacke) werden die Wasserrinnen ausgeputzt.

In Aktion

Heute ist das Wetter ideal und trocken. Walter ist mit seiner „Tregli“, eine Holzkiste mit Kunstharz-Farbdosen, Pinseln, Heckenschere und mit zügigem Schritt im Schattwald Richtung hinteres Kapell unterwegs „Den Pinsel und die Farbe brauche ich um Bäume mit Farbe zu markieren“, so Zudrell. Und als erfahrene Wegewart erkennt er gleich, dass ein Baum am Wegrand mit „weiß-rot-weiß“ markiert werden muss. Die Farben halten im Schnitt zehn Jahre, dann muss erneuert werden.

Erkennungsfarben in den Bergen

Weiß-Rot-Weiß: Hier sind Wander- und Bergschuhen unbedingt notwendig Gelb-Weiß: Gilt als Spazierweg und ist sogar mit „Poppaschesa“ (Kinderwagen) begehbar. Weiß-blau-Weiß: Hier gilt es schwindelfrei und trittsicher zu sein, sowie ist ein gutes, festes Schuhwerk unbedingt erforderlich. Weiß-blau-Weiß: Hier gilt es schwindelfrei und trittsicher zu sein, sowie ist ein gutes, festes Schuhwerk unbedingt erforderlich.

Mit Passion unterwegs

Seit 40 Jahren ist Walter Zudrell mit viel Herzblut als Wegewart ehrenamtlich tätig. Jetzt als Pensionist nimmt er sich noch mehr Zeit und kommt dabei locker auf 200 Stunden im Jahr. „Ich bin einfach ein Naturmensch. Ich bin gerne an der frischen Luft und liebe die Berge“, das ist sein Credo. „Wenn Gäste und Einheimische die gut betreuten Wanderwege benutzen und diese Markierungstätigkeiten auch schätzen. Das ist die beste Entschädigung für mich“, so Walter Zudrell

Ab Herbst gilt es, die Wegweiser, dort wo Lawinengefahr besteht, wie im hinteren Silbertal, zu versorgen und im Frühjahr müssen die Orientierungstafeln im Wandergebiet wieder angebracht werden. „Nicht nur unsere Gäste, auch ich möchte privat auf sicheren Wegen, schön wandern“, schmunzelt Walter, der als gelernter Maler bei den Vorarlberger Illwerken tätig war. Wenn er sich nicht gerade um die Instandhaltung der Wege kümmert, fotografiert er gerne, tanzt in der Schrunser Trachtengruppe und hält Diavorträge über das Montafoner Brauchtum.

 Verein mit vielen Aufgaben

Der Wegewart gehört dem Verein der Bergfreunde Silbertal. Diesen gründete Zudrell 1988 damals mit sechs Mitglieder, heute sind es acht. Sie haben zahlreiche Aufgabenbereich, wie Sonnwendfeuer gestalten, auch Brauchtumspflege wie Nikolaus- und Blutspende-Aktion zu organisieren, sowie Gipfelkreuze zu erhalten und Gipfelbücher zu erneuern. Unterstützende Mitglieder für den Verein finden sich im In- und Ausland. Besondere Gönner sind neben vielen anderen Sponsoren der Panoramagasthof Kristberg, Kristbergbahn und die Skischule Meidl. Der unterstützende Beitrag mit 13 Euro im Jahr ist eher bescheiden. Als kleines Highlight entschädigt dafür der Vereinsausflug. EST

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