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Wald rückte näher "ans Land"

Schwarzach, Alberschwende - Wenn die Bregenzerwälder ins Rheintal fahren, dann fahren sie "ans Land". Seit gestern können sie das rund fünf Minuten schneller tun, denn das Herzstück des Jahrhundertprojekts "L 200 neu", der 3340 Meter lange Achraintunnel, wurde feierlich in Betrieb genommen.

Rund 700 Gäste ließen sich das Fest nicht entgehen. Schwarzachs Pfarrer Peter Trong Tran und sein evangelischer Kollege Wolfgang Olschbauer erbaten Gottes Segen.

Vorteile für viele

Doch nicht nur Tausende Bregenzerwälder – beispielsweise Berufspendler – haben Grund zur Freude, auch umgekehrt bringt es Vorteile für die Bregenzerwald-Ausflügler, etwa die Skifahrer. Aufatmen aber vor allem für die Anrainer der L 3 in Wolfurt, Schwarzach und Haselstauden, denen Verkehrsexperten eine Reduktion des Kfz-Verkehrs um bis zu 40 Prozent prognostizieren. Vor allem aber wird der Schwerverkehr in sehr hohem Maße aus den Ortsdurchfahrten herausgenommen und auf die neue L 200 verlagert, wie die Festredner LR Karlheinz Rüdisser, LH Herbert Sausgruber und Bürgermeister Helmut Leite unisono betonten.

Es gibt auch „Verlierer”

Jedes Ding hat zwei Seiten – das gilt auch für die neue L 200, über die sich nicht alle freuen können. Mehr Verkehr fürchtet in erster Linie Alberschwende, wo man die Entwicklung abwarten will. Skeptisch verfolgt man die Entwicklung in Lauterach, denn der von der L 3 verlagerte Verkehr wird nicht nur auf der Autobahn, sondern wohl auch auf der L 190 landen. Als „Verlierer” sehen sich auch die Gegner des Tunnelprojekts. Natürlich, räumte selbst LH Sausgruber bei der Eröffnung ein, habe man die Kostensteigerungen während des Baus als bittere Pille empfunden. Das Land habe jedoch dazu gestanden, mit diesem Projekt verkehrsbelastete Anrainer zu entlasten und der Region Bregenzerwald vielfältige Impulse zu geben. Und für Alt-LR Manfred Rein, der die Kostenexplosion „durchstehen” musste, sind die 138 Millionen Euro in Relation zu sehen: „Zugegeben, es ist sehr viel Geld, aber der Tunnel nützt Tausenden. Ein einziger Eurofighter kostet viel mehr – und wem nützt der?”

 

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