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Wahl spitzt sich auf LH-Frage zu

Schwarzach - Wie die "VN" exklusiv berichteten, gilt Landesrat Karlheinz Rüdisser als Wunschkandidat der Wirtschaft für die Landeshauptmann-Nachfolge – und damit als neuer Kontrahent von Statthalter Markus Wallner.

Innerparteilich, sprich hinter den Kulissen, wurde am Freitag eifrig diskutiert. Die Parteigranden, allen voran Landeshauptmann Herbert Sausgruber, gaben sich dagegen zurückhaltend. „Ich halte diese Diskussion für nicht aktuell“, sagte Sausgruber. Die Frage, die anstehe, sei eine ganz andere: „Ob ein klarer Auftrag an den Landeshauptmann, das Team und die Vorarl­berger ÖVP erfolgt und damit die Chance gegeben wird, den Vorarlberger Weg fortzusetzen.“ Er stehe grundsätzlich die ganze kommende Periode zur Verfügung, ein klarer Auftrag und Gesundheit freilich vorausgesetzt. Seien diese Voraussetzungen erfüllt, stelle sich die Nachfolgefrage damit noch lange nicht.

„Unausweichlich“

Was aber ist, wenn der klare Auftrag ausbleibt? „Die Ausgangslage mit 55 Prozent ist so, dass ein Verlust der Mandatsmehrheit nicht als klarer Auftrag interpretiert werden könnte – das wären Verluste beinahe im zweistelligen Prozentbereich.“ Und bei solchen Verlusten „wäre ein Rücktritt nicht mehr ausgeschlossen. Dann wäre die persönliche Verantwortung unausweichlich. Ich gehe aber davon aus, dass die Chancen intakt sind.“ Wie wertet Sausgruber nun die beiden Kandidaten Wallner und Rüdisser? „In diese Spekulationen trete ich nicht ein, weil sie eben von der Hauptfrage ablenken – ob es einen klaren Auftrag gibt.“

Zurückhaltend

Auch Wallner und Rüdisser wollten auf die Nachfolge-Diskussion am Freitag nicht eingehen. „Ich halte das für Kaffeesudleserei“, sagte Wallner, „und werde mich an einer solchen Debatte persönlich nicht beteiligen.“ Vielmehr konzent­riere er sich weiterhin auf seine Arbeit: „Wir stehen vor einer Landtagswahl, LH Sausgruber tritt an – und kämpft um einen klaren Auftrag.“ Ergo müsse gelten: „Volle Kraft der Landtagswahl.“ Nachsatz: „Auch wenn natürlich geredet wird.“ Rüdisser sagte, er sei überrascht – und verwies ebenfalls auf die Landtagswahl: „Der Landeshauptmann ist hervorragend, ich hoffe, dass er eine qualifizierte Mehrheit bekommt und noch lange Landeshauptmann bleibt.“ Und was die Nachfolge-Frage betreffe, sei klar: „Ich beschäftige mich nicht mit Dingen, die nicht zur Diskussion stehen.“ Auch innerparteilich wollte sich kaum ein Funktionär festlegen. Mit einer Ausnahme. „Ich sehe Wallner nach wie vor als den logischen Nachfolger an – weil er damals Landesrat und gleichzeitig Statthalter wurde. Das ist ein starkes Signal“, sagte Landtagspräsident Gebhard Halder. Klubobmann Rainer Gögele sagte, er schätze beide: „Und ich vertraue darauf, dass die ÖVP die Kraft und die Diszip­lin hat, die Frage geschlossen zu beantworten, wenn sie sich stellt.“ Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein lobte Rüdissers „erfreulichen Weg“ und sagte: „Ich finde es toll, das die ÖVP genügend gute Kandidaten hat – denn sowohl Wallner als auch Rüdisser sind nicht nur für VP-Wähler, sondern auch für andere Gruppierungen wählbar.“

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