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VW-Dieselskandal - Auf Konzern rollt Welle von Sammelklagen zu

Schwere Zeiten für Volkswagen
Schwere Zeiten für Volkswagen ©APA
Im Skandal um manipulierte Abgastests rollt auf den VW-Konzern nach Medienberichten eine Welle von Sammelklagen in den USA und Kanada zu. Nach Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" sind seit Freitag 37 solcher Klagen bei US-Gerichten eingereicht worden, zwei weitere in Kanada.
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Zahlreiche Anwaltskanzleien hätten zudem Aufrufe an VW-Käufer gestartet, sich den Klagen anzuschließen.

Kläger sind den Berichten zufolge zumeist private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler. Die Käufer sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit von VW getäuscht. In den Klageschriften werden dem Konzern Betrug, Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen. “Der Grund, warum sie das gemacht haben, ist: Die Leistung des Autos verringert sich, wenn die Abgasreinigung arbeitet”, sagte der Anwalt Steve Berman aus Seattle im Bundesstaat Washington in einem Video, mit dem er um weitere Mandanten wirbt. Dies aber sei nicht gewollt gewesen, “weil niemand Autos mit einer geringeren Leistung kaufen würde”.

Schadenersatz für Wertverlust

Berman hatte den Angaben zufolge vergangenen Freitag für einen VW-Fahrer aus Kalifornien die erste Klage dieser Art eingereicht. Die Kläger verlangen Schadensersatz für den Wertverlust ihrer Fahrzeuge und die durch den Rückruf entstehenden Kosten. Nach Angaben von Anwälten könnte sich die Zahl der Kläger noch massiv erhöhen. Von den Rückrufen sind in den USA 482.000 Autos betroffen, weitere 100.000 in Kanada. Dabei handelt es sich um Dieselfahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2015.

Volkswagen hatte zugegeben, die Abgaswerte von Fahrzeugen in den USA manipuliert zu haben. Mittels einer Software wurde der Schadstoffausstoß nur bei offiziellen Tests vollständig kontrolliert, nicht aber beim normalen Betrieb der Autos. Die Dieselfahrzeuge stießen folglich im regulären Straßenverkehr mehr Stickoxide aus als erlaubt. Am Dienstag räumte VW ein, dass die Software in weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen steckt. Am Mittwoch hatte Konzernchef Martin Winterkorn wegen der Affäre seinen Rücktritt erklärt.

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