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ÖVP sieht Handlungsbedarf für Filmwirtschaft

Dringenden Handlungsbedarf für die österreichische Filmwirtschaft sieht die ÖVP. "Österreich hat im Bereich der Filmindustrie aktuellen Handlungsbedarf", sagte die Vorsitzende der ÖVP-Perspektivengruppe Kunst, Kultur und neue Medien, die Salzburger Klubobfrau Gerlinde Rogatsch.

Weiters sagte Rogatsch: “Es gilt sowohl die im Zuge der Digitalisierung neu entstehenden Märkte zu besetzen, als auch den Anschluss an jene europäische Standorte nicht zu verpassen, die über diverse Förderungs- und Infrastrukturmechanismen die wirtschaftlichen Chancen einer Verbesserung des Filmstandortes aktiv nutzen.”

„Jene Länder, in denen die Filmförderung ausgebaut wurde, konnten daraus großen wirtschaftlichen Nutzen ziehen“, so Rogatsch. Neben einer stark steigenden Beschäftigungsrate in der Filmbranche seien positive Effekte für den Tourismus und den Export feststellbar. Möglichkeiten zur Förderung der Filmwirtschaft werden in Europa sehr unterschiedlich eingesetzt: In Deutschland beispielsweise wurde ein neuer Filmförderungsfonds eingerichtet (DFFF). In Luxemburg, Ungarn oder Großbritannien werden Filme zum Teil aus Kulturbudgets, durch Abgaben auf audiovisuelle Inhalte (dies vor allem in Polen und Frankreich), umfangreiche gesetzliche und freiwillige Verpflichtungen der Sender sowie Quoten- und Sponsoringmodelle und Steuererleichterungen gefördert, erklärte Rogatsch.

Die Abhängigkeit vom deutschen Markt – vor allem jedoch die wirtschaftliche Abhängigkeit vom „Quasi-Monopolsender“ ORF – verhindere in Österreich im Bereich Kino- und Fernsehfilmproduktion die Entstehung eines echten Marktes für eigenproduzierte Filme. Die Konkurrenz durch nichteuropäischer Ware sowohl im Kino- als auch im Fernsehbereich führe zu einer Dominanz US-amerikanischer Ware im audiovisuellen Medienbereich, der entgegengewirkt werden müsse.

„Wir müssen den Aufschrei der österreichischen Filmwirtschaft ernst nehmen und alles daran setzen, diese kulturell und wirtschaftliche wichtige Branche zu unterstützen, damit sie im europäischen und internationalen Wettbewerb weiterhin bestehen kann“, meinte Rogatsch.

Gefordert wird unter anderem die Anhebung der Beiträge für Filmförderung auf das international wettbewerbliche Förderungsniveau; die Schaffung von Steueranreizen analog zu etablierten europäischen Beispielen wie Ungarn oder Luxemburg, um internationale Produktionen nach Österreich zu holen bzw. finanziell besser ausgestattete Produktionen zu ermöglichen sowie die substanzielle Stärkung der Eigenkapitalbildung und der Rechtsposition unabhängiger Filmproduzenten.

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