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"Vorwürfe unbegründet"

Für die Autofahrer: Der ÖAMTC fordert mehr Transparenz und ein Eindämmen der Spekulation.
Für die Autofahrer: Der ÖAMTC fordert mehr Transparenz und ein Eindämmen der Spekulation. ©VOL.AT/Roland Paulitsch
Schwarzach - Autofahrerklubs: "Wir unternehmen sehr wohl etwas gegen hohe Spritpreise."

„Der ARBÖ ist im höchsten Maße daran interessiert, dass Autofahrerinnen und Autofahrer keine Horror-Beträge an den Zapfsäulen hinblättern müssen. Doch es ist nicht die Mineralölindustrie schuld an der Misere. Deshalb haben wir jetzt eigentlich keinen Einfluss auf die Preisgestaltung.“ So Thomas Woitsch, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit in der ARBÖ-Zentrale in Wien zu den VN. Er nimmt damit zu Vorwürfen an die Autofahrerorganisationen Stellung, die Autofahrerclubs ließen ihre Mitglieder angesichts der hohen Benzinpreise „im Regen stehen“. Und Woitsch weiter: „Vieles kommt zusammen: die Spannungen im Nahen Osten, die Angst vor einer Verknappung des Öls auslösen, und die Spekulationen an den Börsen anheizen. Hinzu kommt die Wirtschaftskrise.“

Schwacher Euro

Darüber hinaus verteuere der schwache Euro den Einkauf des Rohöls in der Eurozone, das an den Börsen in Dollar gehandelt wird. Kostete im Krisenjahr 2008 ein Barrel der Marke „Brent“ 143 Dollar, so zahlte man damals 91 Euro dafür – heute kostet das Barrel 124 Dollar, also um 19 Dollar weniger, dennoch seien das umgerechnet 93 Euro, also um zwei Euro mehr. Weiter lasse der ARBÖ keine Möglichkeit aus, der Politik aufzuzeigen, dass Autofahrer Entlastungen brauchen. U. a. seien die Pendlerpauschalen reformbedürftig und E10 mehr als entbehrlich. Ähnlich argumentiert auch Jürgen Wagner vom ÖAMTC. „Zum einen handelt es sich um eine weltweite Entwicklung, die stark von den Weltmarktpreisen für Erdöl sowie von den Börsenotierungen der Fertigprodukte abhängig ist. Diese Preisnotierungen werden nicht nur von den Marktgegebenheiten, sondern auch sehr stark von festgelegten Förderquoten und von politischen Entwicklungen in den Förderländern beeinflusst. Zusätzlich ist mit schätzungsweise 25 Prozent Spekulationsaufschlag zu rechnen.“

Intervention bei der EU

Der ÖAMTC habe daher gemeinsam mit seinen anderen Schwesterclubs bei der EU-Wettbewerbskommission interveniert. Der Club fordere auf Grund der Komplexität und der übereuropäischen Zusammenhänge eine internationale Marktuntersuchung. Einerseits um Transparenz in die Rohöl- und Fertigproduktmärkte zu bringen und andererseits um Spekulationsgeschäfte einzudämmen. „Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass fast alle unsere europäischen Nachbarn mit höheren Treibstoffpreisen zu kämpfen haben. Wir glauben, dass nicht zuletzt auf Grund unserer Aktivitäten die Preise etwas unter dem Niveau von zum Beispiel von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien liegen“, so Wagner.

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