In ganz Vorarlberg gab es früher in der Vorweihnachtszeit sogenannte goldene und silberne Sonntage. Bis in die 1960er-Jahre war der letzte bzw. vorletzte Sonntag vor Weihnachten verkaufsoffen. Diese Einkaufssonntage waren eine der wenigen Gelegenheiten für die arbeitenden Menschen, Weihnachtsgeschenke für die Liebsten zu besorgen. Die witus-Gemeinden Bezau und Mellau beleben seit einigen Jahren die Tradition wieder, noch heute gibt es dort den goldenen Sonntag, dieses Jahr etwa am 22. Dezember. Am 4. Adventssonntag lädt der Handel in den Bregenzerwälder Gemeinden dazu ein, Geschenke für die liebsten zu besorgen und einfach nur die Zeit zu genießen. Zahlreiche Geschäfte, darunter Mode, Handwerk und Bäckereien machen mit.
Bisher nur Tourismusgemeinden
Michael Tagwerker, Spartengeschäftsführer für Handel bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg, spricht sich im VOL.AT-Interview für goldene Sonntage aus: "Es wäre schon interessant, dass im Handel nicht generell, sondern an speziellen Tagen offen gehalten werden kann." Momentan sei es nach geltender Rechtslage so, dass Geschäfte am Sonntag geschlossen gehalten werden müssen. Ausnahme seien hier nur Tourismusgemeinden, in denen in der Winter- und Sommersaison die Geschäfte am Sonntag vier Stunden geöffnet werden können. Der Grund, warum es die goldenen Sonntage heute nicht mehr gebe, sei wahrscheinlich der Arbeitnehmerschutz.
Vorweihnachtszeit genießen
Tagwerker würde sich verkaufsoffene Sonntage in der Vorweihnachtszeit landesweit wünschen. "Gerade die Vorweihnachtszeit, in der die Weihnachtseinkäufe getätigt werden, ist ein sehr wichtiger Monat für die Geschäfte", erklärt er. "Dort ein oder zwei Sonntage offen zu halten können, wäre ganz in unserem Sinne." Dabei seien aber auch ein passendes Rahmenprogramm wichtig: "Es sollte daneben auch publikumswirksame Veranstaltungen stattfinden", so der Spartengeschäftsführer. "Eben, dass nicht nur der Einkauf im Vordergrund steht, sondern, dass die Menschen in die Orte und Städte kommen, Einkäufe erledigen, aber sich auch wohlfühlen und die Vorweihnachtszeit genießen können."
(Red.)
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