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Vorletzte Woche im Testaments-Prozess: Bühne frei für 20 Zeugen

Dornbirn, Salzburg - Heute geht der große Testamentsprozess in seine vorletzte Runde. Auf drei Tage ist das Verfahren in der nunmehr sechsten Woche angesetzt. Drei Tage, in denen vor allem die Zeugen im Mittelpunkt stehen. VOL.AT berichtet live aus Salzburg.
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Insgesamt 20 hat Richter Andreas Posch (46) geladen. Ein Großteil von diesen sind ehemalige und aktuelle Mitarbeiter am Bezirksgericht Dornbirn. Sie werden wohl darüber befragt, ob und in welchem Umfang sie von unrechtmäßigen Vorgängen in ihrem Arbeitsumfeld Kenntnis hatten.

Ominöses Gespräch

Besondere Brisanz verspricht der Auftritt einer weiblichen Mitarbeiterin, deren Befragung für den heutigen Montag vorgesehen ist. Sie hat in einer Aussage gegenüber den Ermittlern behauptet, sie habe ein Gespräch zwischen Jürgen H. und Kurt T. gehört, in welchem der Hauptbeschuldigte von einem Anruf der Landesgerichtsvizepräsidentin Kornelia Ratz berichtete. In diesem sei es um ein Testament gegangen. Kornelia Ratz hatte entschieden dementiert, jemals mit Bediensteten des Bezirksgerichts Dornbirn über den Auftrag für ein gefälschtes Testament gesprochen zu haben. Nur im Zusammenhang mit dem Ableben ihres Vaters habe es einmal ein sachbezogenes Gespräch über die Abhandlung von dessen Verlassenschaft gegeben.

Schnitzel-Spruch wahr?

Mit Spannung wird auch dem Zeugenauftritt von Polizei-Gruppeninspektor Gerhard Mair entgegengesehen. Er trat gemeinsam mit Staatsanwalt Manfred Bolter als Hauptermittler in der Testamentsaffäre in Erscheinung. Mair war am Beginn des Prozesses an der Seite des Staatsanwalts im Gerichtssaal, musste dann allerdings auf Antrag von Burkhard Hirn, dem Anwalt von Clemens H., den Saal verlassen. Hirn warf dem Polizisten vor, seinen Mandanten bei den Vernehmungen unverhältnismäßig unter Druck gesetzt zu haben. Überliefert ist dabei der angebliche Sager Mairs gegenüber Clemens M.s Mutter: „So sicher wie Sie Schnitzel kochen können, so sicher ist Ihr Sohn schuldig.“

Gerüchte

Belastend für den Mitangeklagten Walter M. könnten die Aussagen der Lebenspartnerin Jürgen H.s werden – so diese nicht doch noch von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch macht. Sie könnte den 73-jährigen ehemaligen Rechtspfleger vor allem in der ihm zur Last gelegten Verwicklung im Fakt Josef Wohlgenannt in Schwierigkeiten bringen. Es kursieren Gerüchte, wonach die Frau, die immer noch am Bezirksgericht Dornbirn tätig ist, von Mitangeklagten unter Druck gesetzt worden sei und sie deshalb Angst habe, in den Zeugenstand zu treten.

Mit Interesse wird auch der Auftritt von Anwältin Claudia L., deren Befragung für Dienstag vorgesehen ist, erwartet. Sie trat auffällig oft bei der Abhandlung von gefälschten Testamenten in Erscheinung. Stichwort Anwälte: Auch Dieter Klien, der im Fakt Anna Isele gemeinsam mit Kornelia Ratz die Schenkung auf den Todesfall initiierte, wird aussagen. Und zwar am 25. Juni, wie er gegenüber den VN versicherte. Der Prozess soll von 25. bis 27. Juni in seine letzte Runde gehen. Die Urteile werden Ende Juli erwartet.

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