Wegen der stockenden Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten in der Metallindustrie erhöhen die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus und Papier (GPA-djp) den Druck. Bei der Betriebsrätekonferenz am Dienstag in Bregenz wurden einstimmig Kampfmaßnahmen abgesegnet, die nun in den Betrieben vorbereitet werden können. "Sollte am 28. Oktober wieder kein positives Ergebnis vorliegen, halten wir als ersten Schritt Betriebsversammlungen ab", kündigt PRO-GE Landesvorsitzender Wolfgang Fritz an. Die Versammlungen sollen nächste Woche starten. "Und ja, wir sind auch streikbereit!"
Über 100 Betriebsräte
Über 100 Betriebsräte sind zu der von PRO-GE und GPA-djp einberufenen Konferenz erschienen. Auch einer der beiden Chefverhandler, Karl Dürtscher, der Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, reiste aus Wien an. "Das was uns die Arbeitgeberverhandler als Angebot vorgelegt haben, ist eine Frechheit. Eine Lohnerhöhung von lediglich 1,8 Prozent entspricht angesichts der Inflation einer Null-Lohnrunde und hat mit Wertschätzung gegenüber den Arbeitnehmern nichts zu tun", erklärte Wolfgang Fritz.
"Die Unternehmen haben im Vorjahr Gewinne in Höhe von 2 Milliarden Euro an die Eigentümer ausgeschüttet. Aber jene – nämlich die Beschäftigten – die das möglich gemacht haben, sollen mit einem feuchten Händedruck abgespeist werden", kritisiert Fritz. Sollte es nächste Woche zu Betriebsversammlungen kommen, werden als nächste "Eskalationsstufe" Streikbeschlüsse gefasst.
Plus von 4,5 Prozent gefordert
Fritz bekräftigte die Forderungen der Gewerkschaften: "Wir fordern ein Plus von 4,5 Prozent oder mindestens 100 Euro mehr." Auf dem Verhandlungstisch liegen zudem ein Recht auf die Viertagewoche und die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche. Ebenso sollen Arbeitnehmer künftig die Möglichkeit haben, Geld- in Zeitansprüche umzuwandeln. Dies betrifft etwa Jubiläumsgelder. Für Lehrlinge soll es neben höheren Lehrlingsentschädigungen auch künftig einen Kostenersatz für notwendige Berufsschulmaterialien und Lehrmittel geben.
(Red.)
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