Die Websysteme der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) sowie aller fünf Landeskrankenhäuser wurden einer umfassenden Sicherheitsprüfung unterzogen und nach “Härtung” der Systeme mit einem staatlich anerkannten Cybersecurity-Zertifikat ausgezeichnet. “Sowohl die Webauftritte als auch sämtliche Internetzugänge via Firewall und Web Access wurden von einem externen Hacking-Spezialisten buchstäblich auf Herz und Nieren getestet”, erklärt Peter Sagmeister, IT-Leiter der KHBG. Bereits vor der Härtung sei das System auf einem sehr hohen Sicherheitsniveau gewesen, man habe nur oberflächliche Schwachstellen ausbessern müssen. Die Websysteme stünden auch weiterhin unter der Überwachung der Prüfer. Laut eigener Darstellung sind sie damit die ersten österreichischen Spitäler mit einem staatlich anerkannten Zertifikat für Internet-Sicherheit.
Patientendaten seien sicher
Durchgeführt wurde das Sicherheitsprojekt laut Aussendung von der in Wien und Götzis ansässigen Ziviltechnikgesellschaft ZT-Prentner-IT. “Über die Internetanbindung in Spitälern könnten Angreifer theoretisch bis in die internen Netzwerke vordringen und im Extremfall auch sensible Patientendaten auslesen. Viele Krankenhäuser unterschätzen diese Problematik”, warnt Geschäftsführer Wolfgang Prentner. Die Cybersecurity-Zertifizierung bescheinigt, dass die Sicherheit den notwendigen Standards entspreche. “Das Vertrauen unserer Patienten ist uns wichtig. Zudem verpflichtet uns auch das Gesundheitstelematikgesetz zu wirksamen Schutzmaßnahmen für die verwalteten Daten”, betont Sagmeister.
Prüfer haftet bei Datenverlust
Spätestens seitdem bekannt wurde, dass der Medikamentenverbrauch an Marktforschungsinstitute vermittelt wurde, wird über die Sicherheit von Patientendaten diskutiert. Im Falle des Verlusts von Patientendaten haftet das Krankenhaus – bei einem zertifizierten System jedoch das prüfende Büro. Im Falle einer Datenpanne drohen Schadenersatzforderung im Millionenbereich. Allerdings seien erfolgreiche Angriffe bei zertifizierten Systemen in mehr als 14 Jahren Projekterfahrung noch nicht vorgekommen, betont Prentner.
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