Im Bundesländer-Vergleich legen die Vorarlberger Autofahrer die wenigsten Kilometer zurück. Die Zahl der potenziellen Carsharing-Nutzer nimmt zu. Der VCÖ fordert einen bundesweiten Masterplan für Carsharing.
Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in den vergangenen fünf Jahren Vorarlbergs Autofahrerinnen und Autofahrer immer weniger Kilometer pro Jahr fahren. Während im Jahr 2005 ein Pkw mit Vorarlberger Kennzeichen im Schnitt 12.910 Kilometer pro Jahr abspulte, waren es im Vorjahr nur noch 12.500 Kilometer.
Der VCÖ weist darauf hin, dass die Fahrleistung in allen Bundesländern zurückgegangen ist. Im Bundesländer-Vergleich fahren die Autofahrer in Vorarlberg die wenigsten Kilometer (12.500 km pro Pkw), gefolgt von Wien (12.800). Kärnten ist jenes Bundesland, wo die Autos im Durchschnitt die meisten Kilometer pro Jahr fahren (13.750 km).
Die Gründe für den Rückgang sieht der VCÖ darin, dass sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in Vorarlberg ändert. “Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind vielfältiger mobil, nutzen häufiger als früher auch Öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder gehen kurze Strecken zu Fuß”, erklärt VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek. Die Hintergründe für das geänderte Mobilitätsverhalten sind das wachsende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein sowie die gestiegenen Spritpreise.
Die VCÖ-Untersuchung macht deutlich, dass in Vorarlberg das Potenzial für Carsharing, also für das Teilen eines Autos mit anderen, steigt. Die rund 38.000 Zweit- und Drittwagen sind im Schnitt nur 8.060 Kilometer pro Jahr unterwegs. “Bei dieser Fahrleistung kommt Carsharing günstiger. Voraussetzung ist aber, dass Carsharing-Standorte in der Nähe sind. Wir schlagen daher einen bundesweiten Masterplan für Carsharing vor. Das Ziel sollte sein, die Carsharing-Standorte Jahr für Jahr auszuweiten”, stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest.
Im Schnitt ist ein Auto weniger als eine Stunde am Tag im Einsatz, etwas mehr als 23 Stunden am Tag steht es. Da allein durch die Produktion eines Pkw so viel CO2 verursacht wird, wie durch 30.000 bis 35.000 Kilometer Autofahren, bringt Auto-Teilen einen konkreten Umweltnutzen. Zudem verringern sich auch die Kosten für die Haushalte.
Für die kommenden Jahre erwartet der VCÖ einen weiteren Rückgang der Pkw-Fahrleistung. Die Erfahrungen der E-Mobilität Modellregion VLOTTE zeigen, dass Elektro-Fahrräder eine Alternative zu vielen Autofahrten sind. Jede zweite Autofahrt ist kürzer als fünf Kilometer. Das Umsteigepotenzial vom Auto auf das Fahrrad bzw. Elektro-Fahrrad ist damit groß, betont der VCÖ.
Vorarlbergs Autos sind immer seltener im Einsatz (Fahrleistung pro Pkw)
Jahr 2010: 12.500 km
Jahr 2005: 12.910 km
Rückgang: 410 km
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2011
Vorarlbergs Autofahrer fahren im Österreich-Vergleich am wenigsten mit Auto (Fahrleistung pro Pkw im Jahr 2010, in Klammer Jahr 2005)
Österreich: 13.100 km (13.740 km)
Vorarlberg: 12.500 km (12.910 km)
Wien: 12.800 km (13.160 km)
Oberösterreich: 12.840 km (13.440 km)
Tirol: 13.060 km (13.970 km)
Niederösterreich: 13.150 km (13.820 km)
Steiermark: 13.210 km (14.070 km)
Burgenland: 13.440 km (14.240 km)
Salzburg: 13.520 km (14.280 km)
Kärnten: 13.750 km (14.330 km)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2011
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