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Vorarlbergerin packt aus: Was Männer auf OnlyFans von ihr wollen

©Canva, OnlyFans
Julia aus Vorarlberg spricht im VOL.AT Interview über Geld, skurrile Anfragen von Männern und was die negativen Seiten der Plattform OnlyFans sind.

OnlyFans hat sich zu einer Erotik- und Pornoplattform entwickelt und ist zu einem Milliardengeschäft geworden.

Ein Milliardengeschäft

Nicht nur Promis und Influencer*innen bieten zum Teil pikante Inhalte gegen einen finanziellen Obolus an, sondern auch die Frau oder der Mann von nebenan. Auch Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind auf der Plattform aktiv – VOL.AT hat mit Julia* aus Vorarlberg ein Interview geführt.

Was genau ist denn OnlyFans?

Julia*: Ich habe eigentlich immer gedacht, dass OnlyFans nur für pornografische Inhalte ist. Dann habe ich mich einmal informiert, was alles auf OnlyFans ist. Es ist eine Plattform, auf der auch Künstler, wie Sänger oder Zeichner und auch pornografische Darsteller, einen Account haben und Geld verdienen. Manche bieten ihren Account gratis an, die machen dann aber zum Beispiel kostenpflichtige Livestreams. Dort geben sie dann private Konzerte.

Was postest du auf OnlyFans?

Julia*: Da ich kein Instrument spiele oder irgendwas, habe ich angefangen Fotos hochzuladen. Das sind aber keine Nacktbilder, sondern ästhetische Bilder, die ich aber nicht unbedingt auf meinem Instagram-Account posten würde. Mein Instagram-Account ist nämlich öffentlich und meine Kollegen müssen solche Bilder nicht sehen. Deshalb habe ich gedacht, ich gehe auf OnlyFans und probiere das mal aus. Auch ein Aspekt war, dass es nebenher ja eigentlich ein gutes Geld wäre.

Wie lange machst du das schon?

Julia*: Ich habe letztes Jahr im Juni angefangen. Ein paar Monate lang habe ich auch wirklich geschaut, dass ich ein bis zwei Mal die Woche einen Beitrag poste. Ich poste ja nicht nur Bilder, sondern auch Geschichten. Diese drehen sich ums Thema Sex und sind ziemlich bildhaft geschrieben. Das Ganze habe ich dann wie gesagt eine Zeit lang gemacht, aber es ist doch sehr zeitaufwendig. Man muss immer schauen, dass man Bilder parat hat und dass Geschichten geschrieben sind. Das dauert alles seine Zeit. Neben meinem Vollzeitberuf ist das dann zeitlich schon ein bisschen schwierig.

Wie viel Geld verdienst du im Monat mit OnlyFans?

Julia*: Ich habe früher ein monatliches Abo angeboten. Das hat rund sechs Euro im Monat gekostet. Dadurch, dass ich aber nicht so bekannt war, ist nicht wirklich viel zusammengekommen. Ich habe innerhalb von drei Monaten ungefähr 150 Euro verdient. Also es war nicht viel, ich habe meinen Account aber auch nicht wirklich gepusht, da meine ganzen Arbeitskollegen auch auf Instagram sind. Deshalb sind dann auch nicht viele Follower zusammengekommen. Und sicher auch, weil ich keine Nacktbilder poste und nicht so viel zeige. Das finden die Leute halt langweilig.

Bist du aktuell auf der Plattform aktiv?

Julia*: Ja. Ich habe nur aufgehört, Monatsabos zu verkaufen. Dafür habe ich jetzt einfach jedes Bild mit einem Preis versehen. Ein paar Bilder sind immer noch kostenlos zum Anschauen, damit man ein bisschen weiß, was auf meinem Profil zu finden ist.

Wieviel kostet ein Abo, ein Bild oder eine Geschichte bei dir?

Julia*: Die Preise sind unterschiedlich. Für ein Bild, auf dem ich ein bisschen Haut zeige und das schon unangebracht für meinen Instagram-Account ist, muss ich mindestens drei oder vier Euro verlangen. Die Bilder, auf denen ich mehr Haut zeige, aber nicht nackt bin, kosten bis zu zehn Euro. Die Geschichten haben einen Einheitspreis von fünf Euro. Manche der Geschichten habe ich in einer Stunde fertig geschrieben, für die anderen brauche ich drei bis vier Stunden.

Wissen deine Familie, Freunde oder Arbeitskolleginnen von deinem OnlyFans-Account?

Julia*: Meine Familie weiß nichts davon, aber einzelne Arbeitskollegen, mein Freund natürlich und ein paar Freunde wissen Bescheid.

Wie steht dein Freund dazu?

Julia*: Es stört ihn gar nicht. Ich zeige ihm jedes Bild, das ich vorhabe zu posten. Auch die Geschichten lasse ich ihn immer durchlesen und frage ihn, was er davon hält. Für ihn ist das kein Problem, solange ich keine Nacktbilder hochlade.

Was waren bis jetzt die komischsten Anfragen, die du auf OnlyFans erhalten hast?

Julia*: In einem Fall hat mich ein Mann gefragt, ob ich ihm freizügigere Bilder schicken könnte. Das habe ich dann abgelehnt. Daraufhin hat er mich gefragt, was denn sonst noch so für Content kommen wird. Ich erklärte ihm, dass es ähnliche Bilder sein werden, wie die bereits geposteten. Dann schickte er mir ein Bild von seinem Penis mit dem Kommentar „Was sagst du dazu? Ich mag deine Bilder“ und gab mir fünf Euro Trinkgeld. Ob das als Trinkgeld oder als Entschädigung war, weiß ich nicht. (lacht)

Ein anderer hatte von einem Video, das ich ihm schicken sollte, ganz klare Vorstellungen - und zwar von einem „Kitzel-Video“: Ich in Unterwäsche und im Bett liegend. Mein Bauch sollte frei sein und wenn möglich sollte ich ans Bett gefesselt sein. Dann sollte mich jemand an den Achseln, am Bauch und an den Füßen fünf Minuten lang kitzeln. Er schickte mir sogar ein Video von seiner gewünschten Kameraperspektive. Für das hätte er mir 35 Euro gezahlt. Das habe ich nicht gemacht, es war mir doch ein bisschen zu komisch.

Ich bekam auch mehrere Anfragen für Nacktbilder und ob ich nicht mehr Haut zeigen könne. Einer wollte Fußbilder. Das habe ich dann auch gemacht, weil es leicht verdientes Geld war. Ich habe einfach schnell Bilder von meinen Fußsohlen oder meinen Zehen gemacht und habe fünf Euro pro Bild kassiert. Er wollte nicht viel mehr als das sehen.

Bei einem Bild habe ich mal einen Versuch gestartet, um zu schauen, ob es jemand bemerkt. Es war ein Bild, auf dem - ganz dezent - im Hintergrund ein Vibrator zu sehen war. Und natürlich ist dann gleich eine Anfrage, ein Kommentar und eine Nachricht gekommen, ob ich nicht auch ein Video machen könne, wie ich den Vibrator benutze.

Einer wollte einmal eine Sprachnachricht oder ein Video, wie ich meine Geschichten vorlese. Natürlich möglichst real, also auch mit dem Gestöhne oder Ähnlichem.

Bis jetzt habe ich, was Anfragen angeht, nur das mit den Füßen gemacht. Man hat mir auch schon für exklusive Bilder, die man dann nur an einen Abonnenten privat schickt, Geld angeboten. Da habe ich mir dann aber gedacht, ich komme eh schon kaum dazu, Bilder zu machen, dann möchte ich die lieber hochladen, sodass sie alle sehen können.

Was sind die negativen Seiten von OnlyFans?

Julia*: Ich muss sagen, dass ich bisher auf OnlyFans keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. Die Seite ist auch sehr diskret, sie gibt nur preis, was man selbst von sich preisgeben möchte. Auch die Anmeldung ist sehr seriös. Man muss dazu seinen Pass oder Führerschein zeigen und mehrere Bilder hochladen, auf denen man das Dokument hochhält. Es ist eine seriöse Seite, von dem her habe ich auch nie negative Erfahrungen gemacht. Auch meine Abonnenten sind immer ganz ruhig, nett und höflich. Wenn ich zu etwas Nein sagte, dann ist es auch bei dem geblieben.(VOL.AT)

Hinweis der Redaktion: *Julia - Name von der Redaktion geändert

Auch die Frau des Vorarlberger Super-Influencers Candy Ken ist auf OnlyFans

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