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Vorarlberger Walter Hämmerle wird Chefredakteur der "Wiener Zeitung"

©APA/PRINT/ZEITUNGEN/ÖSTERREICH
Der Vorarlberger Walter Hämmerle (47) wird mit 1. Oktober definitiv Chefredakteur der "Wiener Zeitung". Den entsprechenden Vorschlag von Geschäftsführer Martin Fleischhacker hat der Aufsichtsrat am Dienstag einstimmig angenommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Die formale Bestellung erfolgt durch das Bundeskanzleramt. Die Funktionsperiode läuft – wie jene von Fleischhacker – für rund drei Jahre.Beide wurden bis 31. August 2021 bestellt, Hintergrund dieses Zeitraums ist die anstehende “Restrukturierung” der Zeitung im Eigentum der Republik. Mit einer neuen Strategie soll das Blatt für die von der Regierung beabsichtigte Abschaffung von Pflichtveröffentlichungen, die bisher via “Amtsblatt” einen Großteil des Umsatzes bestritten, gewappnet werden.

“Exzellenter Journalist”

“Die Bestellung von Hämmerle zahlt in das publizistische Ziel der ‘Wiener Zeitung’ ein, ihren langjährigen Qualitätsjournalismus ersten Ranges zu erhalten und weiter zu fördern”, hieß es in einer Aussendung. “Ich freue mich, dass mit Walter Hämmerle ein exzellenter Journalist die Funktion des Chefredakteurs übernimmt und dafür sorgen wird, dass wir nicht nur in Print, sondern auch im Digitalen umfassende Informationen liefern und die öffentlich-rechtliche Kernkompetenz der Wiener Zeitung weiterhin garantieren”, wurde Fleischhacker zitiert.

Hämmerle ist seit bald 17 Jahren bei der “Wiener Zeitung”. Der gebürtige Vorarlberger (geboren am 21. April 1971 in Lustenau) studierte Politikwissenschaft und Publizistik an der Universität Wien und promovierte bei Heinrich Neisser zum Thema Kommunalpolitik. Die übte er dann praktisch aus, von 1998 bis 2001 bei der ÖVP Wien. 2002 wechselte er die Seiten und wurde Innenpolitik-Redakteur bei der “Wiener Zeitung”.

Auch als Buchautor tätig

Der nach Eigendefinition “bekennende Politik-Junkie” wurde dort 2004 Chef vom Dienst und Ende 2008 stellvertretender Chefredakteur. Nach der abrupten Abberufung von Reinhard Göweil vor rund einem Jahr übernahm er die Leitung interimistisch. Hämmerle ist Vater einer erwachsenen Tochter und seit diesem Sommer “neu verheiratet”. Zu seinen Hobbys zählt er Laufen, Fußball und Fechten. Zuletzt machte er auch als Buchautor auf sich aufmerksam: Anlässlich des Republiks-Jubiläums veröffentlichte er heuer das Sachbuch “Der neue Kampf um Österreich: Die Geschichte einer Spaltung und wie sie das Land prägt” (Verlag edition a).

Hämmerle freute sich am Dienstag über die “Ehre, diese Redaktion, die ich für eine der besten des Landes halte, führen zu dürfen”. In einer ersten Stellungnahme bedankte er sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. Die Zeiten für Qualitätsjournalismus seien nicht leicht, “‘Fake News’ und interessegeleitete Informationskanäle bedrohen die Glaubwürdigkeit etablierter Medien. Gleichzeitig verändern Digitalisierung und ein 24-Stunden-Nachrichtenfluss Produktionsprozesse und Leseverhalten. Darauf gilt es, Antworten zu finden.”

(APA)

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