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Vorarlberger Verkehrsbericht 2008: Mehr Unfälle durch Raser

Schwarzach - Traurige Zahlen brachte unlängst die Verkehrsbilanz für das Jahr 2008 zum Vorschein. Bis zum heutigen Tage starben auf Vorarlbergs Straßen schon fünf Menschen mehr als im gesamten Jahr 2007.  | Gefahr durch Raser  | Weniger Unfälle durch Mehrphasenführerschein 

VOL Live hat bei der Verkehrsabteilung der Vorarlberger Polizei nach den Gründen für diesen Anstieg gefragt. Für Oberstleutnant Peter Rüscher gilt es fest zu halten, dass “2007 deutlich unter dem Schnitt lag, im Jahr 2008 bewegen wir uns Rahmen. Aber natürlich ist jeder Tote ein Toter zu viel”.

Die Gesamtunfallzahlen haben laut Verkehrsabteilung um 10 Prozent abgenommen. Dieser Trend ist bundesweit nachzuvollziehen. Für die Weihnachtszeit kündigt Rüscher bereits jetzt vermehrte Kontrollen an: “Wir werden definitiv wieder massive Anstrengungen unternehmen um Alkolenker aus dem Verkehr zu fischen!”

Raser sind die größte Gefahr

Eine große Gefahr geht laut Polizei von jugendlichen Autofahrern aus. “Diese stellen ohne Zweifel die größte Risikogruppe dar. Die Risikobereitschaft bei jungen Menschen ist einfach größer und ihnen fehlt die Erfahrung”, so der Verkehrspolizist weiter.

Die größte Gefahr geht laut Rüscher aber von den sogenannten Rasern aus. “Überhöhte Geschwindigkeit ist noch immer Hauptunfallursache in Vorarlberg. Dann kommt schon das Aggressive Fahren und natürlich der Alkoholkonsum”.

Mehrphasenführerschein

Vor mittlerweile fünf Jahren wurde in Österreich der Mehrphasenführerschein eingeführt. Seither müssen Führerscheinneulinge nicht nur zwei “Perfektionsfahrten” in den Fahrschulen absolvieren, sondern auch einen Tag lang ein Fahrsicherheitstraining mitmachen.
“Unfälle mit Personenschäden bei Fahranfängern sind um 28 Prozent zurück gegangen”, erklärt Alexander Kustermann vom ÖAMTC Vorarlberg. “Wir geben den Fahranfängern die Möglichkeit, Extremsituationen zu testen. So erkennt man schnell wo die eigenen Grenzen liegen”, so Kustermann im VOL Live-Interview weiter.

Problem Alkohol- und Drogenmißbrauch

Vom Gesetzgeber werden beim Fahrtraining auch Gespräche über Alkohol am Steuer sowie Drogenmissbrauch vorgeschrieben: “Wir diskutieren das mit den Jugendlichen in der Gruppe und hoffen, auf diese Weise präventiv vorzuwirken”, so der Fahrsicherheitsexperte Kustermann abschließend.
In Vorarlberg haben allein dieses Jahr schon über 1.300 Personen ein Fahrsicherheitstraining beim ÖAMTC absolviert.

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