Bregenz. Rund 50 Betriebe sowie die Vorarlberger Tourismusdestinationen wurden von der Wirtschaftskammer für ein erstes Stimmungsbild der Saison zu Buchungen, Investitionen und Mitarbeitersituation befragt. Die Buchungslage wird laut Umfrage als sehr positiv eingestuft, besonders rund um die Feiertage zeichne sich eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr ab. Wie viele Gäste zwischen Dreikönig und Semesterferien nach Vorarlberg kommen, hängt stark von der Schneelage ab - gebucht wird immer kurzfristiger. Rund 1,2 Millionen Gäste kommen pro Wintersaison nach Vorarlberg.
250 Mio. Euro investiert
250 Mio. Euro wurden heuer in die touristische Infrastruktur investiert. Darunter fallen auch Verbesserungen für die Mitarbeiter wie qualitativ hochwertigere Unterkünfte, was zur Verringerung des Mitarbeitermangels beitragen soll.
Der Fachkräftemangel im Tourismus verschärft sich in der Wintersaison - dann werden in Vorarlberg knapp 2.000 Mitarbeiter mehr gebraucht als im Sommer. Besonders an Köchen und Servicekräften mangelt es. Neben Bemühungen der Betriebe setzt die Wirtschaftskammer auf Personalakquisition über mehrere Kanäle wie Recruiting-Messen und ein eigenes europaweites Mitarbeiter-Scoutsystem. Durch diese Maßnahmen seien heuer etwa 350 Arbeitskräfte nach Vorarlberg vermittelt worden, so die Wirtschaftskammer.
"Modell Stammsaisonniers"
Das Mitarbeiterpotenzial in der EU nehme mit sinkender Mobilitätsbereitschaft in den östlichen EU-Ländern ab, erklärte die Wirtschaftskammer und richtete Wünsche an die Politik: Zum einen müsse die Saisonkontingentregelung überarbeitet werden, zum anderen die Rot-Weiß-Rot-Karte an die Bedürfnisse des Tourismus angepasst werden. Außerdem plädiert die Kammer dafür, dass das "Modell Stammsaisonniers" wieder eingeführt wird, bei dem Stammmitarbeiter nach mehreren Saisonen nicht mehr in das Saisonkontingent eingerechnet werden und automatisch eine Arbeitsgenehmigung erhalten. Nach den Österreichern stammen die meisten im Vorarlberger Tourismus Tätigen aus Deutschland, gefolgt von Kroatien und Ungarn.
(Red.)
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