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Vorarlberger Textilveredler GasserKunert in Sanierungsverfahren

Feldkirch – Über das Vermögen der Vorarlberger Textilfirma GasserKunert GmbH mit Sitz in Rankweil (Bezirk Feldkirch) ist am Dienstag am Landesgericht Feldkirch ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden. Die Passiva belaufen sich auf rund neun Mio. Euro, informierten Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) und Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Den Schulden stehen Aktiva in Höhe von 5,6 Mio. Euro gegenüber.
Betriebsversammlung GasserKunert
Im Zuge der geplanten Restrukturierung sollen 65 der 254 Mitarbeiter abgebaut werden, so das Unternehmen in einer Aussendung. Den rund 150 Gläubigern wird eine Sanierungsquote von 30 Prozent angeboten.

Die GasserKunert GmbH war im Oktober 2009 entstanden, als die 1932 gegründete Dornbirner “Erich Gasser Textilveredelung GmbH” die operativen Bereiche Textilveredelung und Strickerei des Mitbewerbers “Kunert Textile Technology GmbH” in Rankweil übernahm. Durch den Zusammenschluss entstand laut damaligen Unternehmensangaben eines der größten Textilveredelungs-Unternehmen Europas mit rund 260 Mitarbeitern. 2010/11 wurde nach eigenen Angaben ein Umsatz von rund 21 Mio. Euro erwirtschaftet.

2010/11 ein Verlust von 4,8 Mio. Euro

Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass Gasser samt rund 100 Mitarbeitern nach Rankweil übersiedelt. Die Betriebszusammenlegung und die Integration der Textilveredelung am Standort Rankweil habe aber die geplanten Synergien in der vorgegebenen Zeit nicht erreichen können, begründete GasserKunert-Gesellschafter Erich Gasser die Insolvenz am Dienstagmittag in einer Aussendung. Bei der Verschmelzung der Betriebe habe es unerwartete Produktivitätsprobleme gegeben, übersiedlungsbedingte Produktionsstillstände hätten zu Lieferproblemen und Umsatzeinbußen geführt. Laut AKV wurde im Geschäftsjahr 2010/11 ein Verlust in Höhe von 4,8 Mio. Euro eingefahren.

Das Textilunternehmen muss nun reorganisiert werden. Die Reduktion des aktuellen Mitarbeiterstandes um 65 Personen sei “unausweichlich”, erklärte dazu Gasser. In enger Zusammenarbeit mit der Belegschaftsvertretung werde man versuchen, den anstehenden Abbau so schonend wie nur möglich durchzuführen. Zudem soll es eine Mengenreduktion und eine Sortimentsbereinigung geben. Der laufende Produktionsbetrieb werde durch die laufenden Maßnahmen nicht beeinträchtigt. Nachdem Kunden zugestimmt hätten, die Auslastung mit weiteren Aufträgen zu ermöglichen, sei eine Fortführung gesichert, so Gasser.

Von der Insolvenz nicht betroffen:

Von der Insolvenz nicht betroffen seien die Erich Gasser Textilveredlung GmbH und die Kunert Gesellschaft mbH. Ebenfalls nicht betroffen ist nach eigenen Angaben das Immobilienunternehmen Kunert Industriepark GmbH. Über den Sanierungsplan abgestimmt wird am 28. Juli 2011 am Landesgericht Feldkirch.

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